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TK-Pillenreport 2015 Neue Antibabypillen haben erhöhtes Thromboserisiko

Düsseldorf · Die Antibabypillen der neuen Generation kommen mit vielen Versprechen: schöne Haut und Haare sollen sie etwa machen - und werden deshalb besonders oft von Gynäkologen verschrieben. Laut dem aktuellen Report der Techniker Krankenkasse steigt durch sie aber auch die Thrombosegefahr.

Diese Antibabypillen gelten als empfehlenswert
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Foto: Shutterstock.com/ anyaivanova

Rund sieben Millionen Frauen in Deutschland verlassen sich bei der Verhütung auf die Antibabypillen. Laut dem aktuellen Pillenreport der Techniker Krankenkasse beginnen einige Mädchen schon im Alter von zehn Jahren mit der Einnahme. Mit 16 nehmen bereits 40 Prozent der Mädchen die Hormone ein. Im Alter von 19 sind es 79 Prozent der jungen Frauen. Die Zahlen basieren auf den Verordnungen der bei der TK versicherten Frauen.

Entsprechend ihrer Beliebtheit - die Pille ist das am häufigsten genutzte Kontrazeptivum in Deutschland - hat auch die Forschung in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht. Inzwischen befinden sich die Pillenpräparate in der dritten und vierten Generation und können einiges mehr als nur verhüten.

Das Hautbild soll durch die Hormone verbessert werden, die Haare sollen voller wachsen und Regelkrämpfe reduziert werden. Gründe genug für viele Gynäkologen, eben diese Präparate auch zu verschreiben.

Laut TK-Report ist das jedoch nicht immer vorteilhaft. Denn bei den Präparaten der dritten und vierten Generation ist das Thromboserisiko bis zu doppelt so hoch wie bei den bewährten Produkten der zweiten Generation, das ergaben auch Studien der europäischen Arzneimittelbehörde (EMA).

Grund für das deutlich erhöhte Risiko sind die veränderten Wirkstoffkomponenten. Werden in Pillen der zweiten Generation die Gestagene Levonorgestrel oder Norethisteron eingesetzt, die eine sehr niedrige Thrombosegefahr bergen sollen, ist das bei den neuen Präparaten anders. Sie enthalten Desogestrel (Lamuna, Desmin) oder Drospirenon (dazu gehören Präparate wie Yasmin, Yasminelle, Yaz, Aida). Für die derzeit am meisten verschriebene Pille Maxim gibt es bislang noch nicht einmal verlässliche Forschungsergebnisse.

Während zwei bis drei von 10.000 Frauen im gebärfähigen Alter, die keine Pille nehmen, eine Thrombose erleiden, steigt die Gefahr einer Thrombose bei Einnahme der Antibabypille aus der zweiten Generation um das 1,5- bis zweifache. Das sind vier bis sechs von 10.000 Frauen.

Die Pillen der 3. und 4. Generation lösen bei neun bis zwölf von 10.000 Frauen eine Thrombose aus. Bei Raucherinnen beträgt das Risiko gar das 20- bis 80-Fache. Prozentual betrachtet ist das zwar eine geringe Zahl, angesichts der vielen Frauen, die die Pille nehmen - und die auf die neuen Präparate umsteigen - handelt es sich dabei aber um eine wachsende Gesamtzahl von Krankheitsfällen unter Frauen.

Andere Länder reagieren bei diesem Thema deutlicher: Das Präparat Zoely beispielsweise liegt 2014 in Deutschland auf Platz elf der meistverkauften Pillen. Es enthält den Wirkstoff Nomegestrol und gilt als sehr riskant. In den USA wurde das Präparat aus gesundheitlichen Bedenken gar nicht für den Markt zugelassen.

Im Nachbarland Frankreich werden Pillen der 3. und 4. Generation seit 2013 nicht mehr durch die Krankenkassen erstattet. Das führte dazu, dass nicht nur der Marktanteil dort um 45 Prozent zurückging, im selben Zeitraum mussten 28 Prozent weniger Frauen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren wegen Lungenembolien in die Klinik.

Als wichtigste Ursache dafür, dass die neuen Pillen so häufig verschrieben werden, sieht der Pillenreport die intensive Werbung der Pharmaunternehmen. Gerade junge Frauen würden sich häufig über das Internet zum Thema Verhütung informieren und dann von den Pharmafirmen auf den Zusatznutzen aufmerksam gemacht. "So betreiben viele große Hersteller von Antibabypillen eine eigene Plattform zu dem Thema, gepaart mit Beautytipps", heißt es ebenda.

(ham)
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