Posttraumatische Belastungsstörung Was tun mit verstörten Kindern?

Berlin · Eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) äußert sich bei Kindern und Jugendlichen ihrem Alter gemäß unterschiedlich. Ausschlaggebend ist der Stand der kognitiven, affektiven und sozialen Entwicklung der Betroffenen.

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Foto: Shutterstock/Thirteen

Das sagt Ingo Spitczok von Brisinski vom Vorstand des Berufsverbands für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Deutschland (BKJPP). "Traumatisierte Kinder im Alter von sieben und 14 Jahren versuchen meist, Gedanken, Gefühle sowie das Reden über das Trauma zu vermeiden. In vielen Fällen sind sie auch unfähig, sich an alle Aspekte des traumatischen Ereignisses zu erinnern", erklärt er.

Manchmal nähmen sie die Zukunft verkürzt oder unvollständig wahr, glaubten beispielsweise nicht mehr daran, jemals die Schule zu beenden oder erwachsen zu werden. "Jüngere Kinder, deren sprachliche Entwicklung noch nicht so ausgeprägt ist, teilen sich zuweilen durch Zeichnungen oder Spielverhalten mit, welches dann wiederholt und wenig lustbetont Aspekte des traumatischen Geschehens wiedergibt", fügt Spitczok von Brisinski hinzu.

Emotionale Taubheit

Ein typisches PTBS-Symptom - manchmal noch Wochen nach dem traumatischen Ereignis - sei das Auftreten von emotionaler Taubheit. Sie werde durch Entfremdungsgefühle, Emotionslosigkeit und einem verminderten Interesse an zuvor bedeutsamen Dingen deutlich, betont der Experte. Weitere Traumasymptome seien Reizbarkeit, Schreckhaftigkeit oder Aggressivität sowie Schlaf- oder Konzentrationsstörungen.

Eine PTBS bei Kindern und Jugendlichen auslösen können Ereignisse, die die Gesundheit oder das Leben der Betroffenen bedrohen, wie Naturkatastrophen, Unfälle, schwere Erkrankungen sowie sexuelle oder körperliche Gewalt. Belastungen wie Mobbing oder die Scheidung der Eltern führen in der Regel nicht zu einer PTBS, können jedoch andere psychische Störungen nach sich ziehen.

(APD)
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