Psychologie Diese zehn Tricks machen Sie sympathischer

Düsseldorf · Es gibt Menschen, die hinterlassen zielsicher einen positiven Eindruck. Was aber macht sie so anziehend? Zehn Tipps, die auch Ihnen helfen, in Zukunft mehr Sympathiepunkte zu sammeln.

 Sich im Gespräch lächelnd und offen seinem Gegenüber zu präsentieren, öffnet Türen. (Symboldbild)

Sich im Gespräch lächelnd und offen seinem Gegenüber zu präsentieren, öffnet Türen. (Symboldbild)

Foto: istockphoto.com

Die ersten Sekunden sind entscheidend: Noch bevor das erste Wort gesprochen ist, ist oft klar, ob die Chemie zwischen zwei Personen stimmt oder nicht. Wer die entscheidenden Faktoren für Sympathie kennt, stellt in kürzester Zeit die Weichen für ein weiteres Kennenlernen.

Es gibt Menschen, die scheinen so etwas wie Naturtalente in Sachen Sympathie zu sein. Doch nicht jedem gelingt das gleich gut. Psychologen und Soziologen sind darum seit geraumer Zeit auf der Suche nach der Rezeptur für Sympathie: Was zählt im ersten Augenblick?

"Es ist vor allem die Attraktivität", sagt Alexandra Miethner vom Berufsverband Deutscher Psychologen (BDP). "Aber Vorsicht: Attraktiv meint nicht schön." Auch Menschen, die von der Natur nicht mit Modellmaßen und einem wohl proportionierten Antlitz gesegnet sind, haben Chancen, einen Wow-Effekt beim Gegenüber auszulösen. Das raten Experten:

  1. Der Chic-Tipp: Die Forschung bescheinigt zwar schönen Menschen gewisse Vorteile, doch zähle in den ersten Sekunden ebenso der Kleidungsstil, wie gepflegt man sei und wie man rieche. Dresscodes auf Einladungen werden zwar von manchen für altmodisch oder bevormundend gehalten, erfüllen nach Auffassung Miethners jedoch ihren Sinn insofern, als dass sie helfen, sich passend zu kleiden. Gruppen identifizieren sich so und grenzen sich gegen andere Gruppen ab. "Stimmt man beispielsweise seine Kleidung bei einem Vorstellungsgespräch auf den Anlass und sein Gegenüber ab, sorgt das optisch für Ähnlichkeit. Diese erzeugt Vertrautheit und damit Sympathie. Gleiches Aussehen bedeutete weniger Bedrohung und hatte damit evolutionär gesehen seine Bedeutung in der "Freund-Feind-Erkennung".
  2. Duftnote richtig wählen: Nicht nur rein sprichwörtlich gilt es, jemanden riechen zu können oder eben nicht. So killt nicht nur übler Schweißgeruch den Sympathiefaktor, sondern ebenso ein zu stark duftendes Parfum. Ein leichter, fast nur zu erahnender Duft hingegen könne Sympathie triggern. "In vielen Parfums wird beispielsweise Vanille verwendet. Das erzeugt Glücksgefühle, wird als positiv und vertraut wahrgenommen und erzeugt zu Teil Assoziationsketten, die bis in die Kindheit reichen", sagt Miethner. Das Gegenteil geschieht in vielen Fällen bei als unangenehm empfundenen Gerüchen wie beispielsweise Nikotingeruch.
  3. Körper richtig sprechen lassen: Ein Lächeln, eine offene zugewandte Haltung und ein kurzer Blickkontakt sind Türöffner, die als sympathisch wahrgenommene Menschen für sich nutzen. Verschränkte Arme oder ein gesenkter Blick hingegen werden als abweisend empfunden. "Achten Sie auf eine möglichst gerade und selbstbewusste Haltung", so der Rat der Psychologin. Das wird unbewusst mit einem bewegungsfreudigen Menschen in Verbindung gebracht und hinterlässt schon vor Gesprächsbeginn einen positiven Eindruck. Personen, die sich schwer mit dem direkten Blickkontakt tun, rät sie dazu sich etwas oberhalb der Gesprächsperson einen Punkt zu suchen und immer wieder einmal kurz auf diesen Punkt den Blick zu richten. Hier lesen Sie mehr über die Macht der Körperhaltung.
  4. Der perfekte Händedruck: Ja, es gibt ihn, den idealen Händedruck. Mittelfest soll er sein, die Hand des Gegenübers umfassen und mit gepflegten Händen geschehen, haben Forscher herausgefunden. Minuspunkte auf der Sympathieskala sammelt derjenige, der seinem Gegenüber eine schlaffe Hand reicht oder mit feucht-nasser Hand einen Gruß verteilt. Bei der Begrüßung zu lange oder zu fest zu drücken wird ebenfalls als negativ empfunden und erzeugt Aggressivität.
  5. Berührung richtig einsetzen: Amerikanische Forscher fanden heraus, dass die Trinkgelder für Servicekräfte höher ausfielen, wenn diese zuvor unauffällig den Zahlenden berührt hatten. Eine weitere amerikanische Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Beobachter Menschen, die andere viel berührten, einen höheren sozialen Status zuschrieben und sich sogar leichter Dates ergattern ließen, wenn die Probanden die Frauen bei der Kontaktaufnahme für ein bis zwei Sekunden am Oberarm berührten. In einem Experiment waren sie damit besonders erfolgreich, wenn es darum ging, die private Telefonnummer der Frau zu ergattern. Der französische Psychologe Nicolas Guéguen bat Männer in einem Experiment, Frauen zum Tanzen aufzufordern. Berührten sie die Damen dabei, kamen 65 Prozent der Aufforderung nach. Ohne Körperkontakt sagten nur 43 Prozent zu. Die Erklärung der Forscher: Berührung schafft körperliche Nähe und damit Vertrauen. Alexandra Miethner rät jedoch besonders vor dem Hintergrund der Me-too-Debatte dazu, vorsichtig mit Körperkontakt umzugehen, da dieser missverstanden werden könnte. Während die Berührung beim Händedruck sozial adäquat ist und als angemessen empfunden wird, warnt die Psychologin davor, dass manche Berührungen je nach kulturellem Kontext falsch verstanden werden können. Nicht nur der Bereich unterhalb der Gürtellinie gilt absolut als Tabuzone, sondern auch der Rücken.
  6. Sichere Stimme, große Wirkung: Haben Sie auch schon einmal am Telefon mit einem Menschen gesprochen, dessen Stimme Sie fasziniert hat? Stimmen können viel bewirken, doch viele Menschen sind sich weder ihrer optimalen Stimmlage noch einer guten Tonlage bewusst. Beides aber lässt sich trainieren und kann ebenso wie der gezielte Einsatz von Pausen zum Sympathiefaktor werden.
  7. Aufmerksam sein: Wer hört seinen Namen nicht gerne? Er ist Teil der eigenen Identität und es fühlt sich gut für uns an, wenn andere ihn benutzen. Sympathieträger tun das. Sie nennen ihre Gesprächspartner beim Namen, wenn sie sie treffen oder mit ihnen im Gespräch sind. Studien belegen, dass sich Menschen durch die Nennung ihres Namens bestätigt fühlen. Einen ähnlichen Effekt hat es, aufmerksam dem Gespräch zu folgen und vom Gegenüber verwendete Worte zu merken und sie zu wiederholen, oder interessierte Nachfragen zu Gesprächsinhalten zu stellen. Auch das weckt Vertrautheit und damit Sympathie. "Es zeigt: Ich nehme dich wahr. Du hast meine Aufmerksamkeit", sagt die Expertin des BDP.
  8. Soziales Chamäleon sein: Wissenschaftler der Universitäten Leipzig und Berlin fanden jüngst heraus, dass Übernehmen von Mimik und Gestik des Gegenübers – von den Forschern auch als "soziales Chamäleon" bezeichnet - eine gute Strategie sein kann, um eine positive Beziehung zum andern aufzubauen.
  9. Gemeinsamkeiten verbinden: Auf der gleichen Straße zu wohnen, dasselbe Lieblingsrestaurant zu haben oder voll auf Muster zu stehen – es gibt viele Banalitäten, die Menschen verbinden können. Bei der Kontaktaufnahme und dem Werben um Sympathie werden sie wichtig. Menschen, die etwas mit uns verbindet, wirken vertraut auf uns. Also machen Sie sich auf die Suche nach Gemeinsamkeiten und stellen Sie diese fest.
  10. Bleib du selbst: Die Stellschrauben der Sympathie zu kennen, nutzt jedoch nur dann, wenn man genau die Verhaltensweisen und Tipps beherzigt, die zu einem persönlich passen, sagt Alexandra Miethner. Darum rät sie dazu, stets authentisch zu bleiben. "Kommen wir aufgesetzt rüber und Verhaltensweisen wirken einstudiert, erzeugt das im schlimmsten Fall den gegenteiligen Effekt und schreckt unser Gegenüber ab.
(wat)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort