Olympische Sommerspiele in Rio DOSB wegen Zika-Virus in Alarmbereitschaft

Düsseldorf · Die Angst vor dem im Olympia-Gastgeberland Brasilien grassierenden Zika-Virus wird auch beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) ernst genommen. "Wir haben bereits drei Schritte unternommen, um unseren Ärztestab über die Problematik zu informieren", sagte DOSB-Sprecher Michael Schirp dem Sport-Informations-Dienst.

In Brasilien werden ab dem 13. Februar 220.000 Soldaten eingesetzt, um die Nester der Gelbfiebermücke Aedes aegypti auszurotten, die das Virus auf den Menschen überträgt. Gefährdet sind vor allem schwangere Frauen. In den vergangenen drei Monaten sind im größten südamerikanischen Land rund 4000 Kinder mit Mikrozephalie, einer abnormen Kleinköpfigkeit, geboren. Erwachsene können an dem Guillain-Barre-Syndrom erkranken, einer seltenen Nervenkrankheit. Diese kann zu dauerhaften Lähmungen führen.

Der Leitende DOSB-Arzt Dr. Bernd Wolfarth hat seine Kollegen auf einer Internetseite zum Thema Infektionen und Leistungssport über die Gefahren durch das Zika-Virus informiert. Zudem geben Fachleute wichtige Empfehlungen zur Vorbeugung. Im April wird eine Professorin des Berliner Robert-Koch-Instituts für Infektionskrankheiten und nicht übertragbare Krankheiten zu diesem Thema referieren.

"Wir gehen den Weg über die Ärzte. Wir wollen unsere Sportler nicht in Panik versetzen. Sie werden von den Medizinern auf Problematiken und Vorbeugungsmaßnahmen hingewiesen", sagte Schirp. Gerade die Prophylaxe sei in diesem Fall entscheidend, hier würde der DOSB mit einem Medikamenten-Hersteller zusammenarbeiten.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO berief für den kommenden Montag eine Dringlichkeitssitzung ein. Die Epidemie verbreite sich "explosionsartig" auf dem amerikanischen Kontinent, erklärte WHO-Chefin Margaret Chan am Donnerstag in Genf. Die WHO sei besonders besorgt über eine mögliche weltweite Ausbreitung des Virus.

Britische Sportler haben vom staatlichen Seuchen-Präventionscenter bereits Anweisungen für richtiges Verhalten während ihres Aufenthalts bei den Olympischen und Paralympischen Spielen bekommen. Das australische NOK hat schwangere Sportlerinnen auf die Gefahren einer Teilnahme an den Spielen in Rio (5. bis 21. August) hingewiesen.

(seeg/sid)
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