Willensstärke allein reicht nicht aus Wie ein Pflaster Trinkern helfen kann

London (rpo). Wissenschaftler haben ein neues Pflaster entwickelt, dass Alkoholikern helfen soll, mit dem Trinken aufzuhören. Es soll ähnlich funktionieren wie das bisher bekannte Nikotinpflaster.

Das neue Pflaster dämpft bei Trinkern im Gehirn das Verlangen nach Alkohol. Über die Entwicklung von Jed Rose und seinen Kollegen von der Duke-Universität in Durham berichtet der Online-Dienst der Fachzeitschrift "Nature".

Um vom Alkohol loszukommen, reicht oftmals Willensstärke allein nicht aus. Daher gibt es zur Unterstützung verschiedene medikamentöse Ansätze, bei denen unter anderem Substanzen verwendet werden, die bei Alkoholgenuss Übelkeit hervorrufen. Der Wirkstoff Mecamylamin - früher als Mittel gegen Bluthochdruck eingesetzt - blockiert dagegen im Gehirn die Produktion des Botenstoffs Dopamin, der unter anderem für das euphorische Gefühl nach Alkoholgenuss verantwortlich ist.

Frühere Studien hatten bereits gezeigt, dass Mecamylamin Alkoholsüchtigen helfen kann, ihre täglich konsumierte Menge Alkohol zu reduzieren. Ein Pflaster hätte im Gegensatz zu Tabletten den Vorteil, dass es den Wirkstoff nach und nach abgibt. So könnte eine längere und gleichmäßigere Wirkung erzielt werden. Rose und seine Kollegen planen demnächst erste Tests mit dem Anti-Alkohol-Pflaster.

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