Studie Neandertaler und Mensch konnten sich nicht vermehren

Stanford · Neandertaler und moderne Menschen lebten für eine Weile miteinander. Dabei kam es zwar zu Liebeleien, Neandertaler-Männer könnten jedoch der Grund gewesen sein, warum es so gut wie keinen Nachwuchs gab.

Warum sich Neandertaler und Mensch nicht vermehren konnten
Foto: Nicolas Primola/ Shutterstock.com

Bestimmte Erbanlagen auf dem männlichen Geschlechtschromosom könnten eine erfolgreiche Fortpflanzung mit dem Homo sapiens verhindert haben, berichtet ein Forscherteam um Fernando Mendez von der Universität Stanford (USA) im Fachblatt "American Journal of Human Genetics".

Das Immunsystem der Schwangeren unter den modernen Menschen hat sich demnach möglicherweise gegen männliche Föten mit diesen Neandertaler-Genen gewehrt - mit Fehlgeburten und weniger überlebensfähigen oder fruchtbaren Nachkommen als Folge.

Die erfolgreichen Liebeleien haben allerdings bis heute Spuren im Erbgut hinterlassen: Menschen mit Wurzeln außerhalb Afrikas tragen Untersuchungen zufolge noch immer zwischen einem und drei Prozent Neandertaler-DNA in sich. Aber auch einige Neandertaler trugen laut Studien Gene des frühen modernen Menschen in sich. Der Verwandte des heutigen Menschen starb vor rund 30.000 Jahren aus.

In der Studie sei zum ersten Mal das Y-Chromosom eines Neandertales analysiert worden. Während Frauen zwei X-Chromosen haben, besitzen Männer ein X- und ein Y-Chromosom. Das untersuchte Y-Chromosm stammte von einem Mann, der vor eta 49.000 Jahren im heutigen Spanien gelebt hat.

(ham / dpa)
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