Geflügel-Krankheit Vogelgrippe hat Niederlande und England erreicht

Den Haag · Alarm bei allen Geflügelzüchtern: Aus Furcht vor einem unkontrollierbaren Ausbruch der Vogelgrippe darf Geflügel in den Niederlanden vorerst nicht transportiert werden. Aber auch in England sind die ersten Krankheitsfälle aufgetaucht.

Vogelgrippe - Wie verhalte ich mich richtig?
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Foto: AP

In einer Geflügelfarm im Norden Englands ist die Vogelgrippe ausgebrochen. Das öffentliche Gesundheitsrisiko sei jedoch gering, teilten die Behörden mit. Auch eine Gefahr für die Nahrungskette bestehe nicht. Die betroffene Entenfarm befindet sich in der Region Yorkshire. Sämtliche Enten dort würden notgeschlachtet, hieß es.

Zuvor hatten Behörden in den Niederlanden einen Vogelgrippe-Ausbruch in einer Geflügelfarm gemeldet. Alle 150.000 Hühner des Bauernhofes in Hekendorp rund 65 Kilometer südlich von Amsterdam wurden notgeschlachtet, wie das Wirtschaftsministerium am Sonntag mitteilte.

Zudem ordneten die Behörden als Vorsichtsmaßnahme an, dass der Transport von Eiern, Geflügeln sowie Nebenprodukten wie Geflügeldünger landesweit für 72 Stunden verboten sei. Wie das Virus auf die Farm gelangen konnte, war zunächst unklar.

Übertragung auf Menschen möglich

Um was für einen Virusstamm es sich genau handelt, stehe noch nicht fest, sagte ein Ministeriumssprecher. Allerdings sei eine Übertragung auf den Menschen möglich.

Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, wurde der Transport von Geflügel, Eiern und Geflügelexkrementen durch die Niederlande bis auf Weiteres untersagt. Das Verbot soll nach maximal 72 Stunden aufgehoben werden, in einem Radius von zehn Kilometern um die betroffene Zuchtanlage aber bis zu 30 Tage gültig bleiben. Innerhalb dieser Zone befinden sich noch 16 weitere Mastbetriebe.

H5N8 ist hochansteckend

Im September hatte die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) vor der neuen Vogelgrippe-Variante H5N6 gewarnt, die hochansteckend sei. Anfang dieses Monats tauchte in Deutschland dann erstmals innerhalb Europas ein weiterer Erregerstamm namens H5N8 auf. Bis dahin hatte die aktuelle Vogelgrippe-Epidemie als rein asiatisches Phänomen gegolten.

Unterdessen geht nach Ansicht der Bundesregierung von dem von der Vogelgrippe befallenen Putenbetrieb in Mecklenburg-Vorpommern keine Gefahr mehr aus. Die Tiere seien alle gekeult worden, sagte ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums am Montag in Berlin. Der Fall sei abgeschlossen. Es seien auch keine weiteren Erkrankungen bekanntgeworden.

Nach Auffassung des Ministeriums geht von dem Betrieb in den Niederlanden, der ebenfalls von dem Subtyp H5N8 befallen wurde, keine unmittelbare Gefährdung für Deutschland aus. Grundsätzlich sei man mit den zuständigen Behörden in den betroffenen Ländern - Niederlande und Großbritannien - im Kontakt.

Wie der Erreger der Geflügelpest oder Vogelgrippe in den Bestand kam, ist bisher unklar. Zuletzt war 2008 ein hochansteckender H5-Erreger in Deutschland aufgetreten.

Im Jahr 2003 waren die Niederlande schwer getroffen worden vom H7N7-Virus. Damals ließen die Gesundheitsbehörden nach Medienberichten 30 Millionen Tiere in Geflügelbetrieben vernichten.

(ap)
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