Düsseldorf Uniklinik gut auf Zika-Fälle vorbereitet

Düsseldorf · Ambulanz für Tropenmedizin ist spezialisiert auf Behandlung hochansteckender Erkrankungen.

Die wichtigsten Fakten zum Zika-Virus
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Foto: jipatafoto89/ Shutterstock.com

Mit dem ersten bestätigten Zika-Fall in Düsseldorf - bei einer Patientin besteht laut Uniklinik zudem der Verdacht einer Infektion - rückt die Uniklinik als Spezialist für die Behandlung von Virus-Erkrankungen in den Mittelpunkt des Interesses. Die tropenmedizinische Ambulanz der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie war 1997 gegründet worden und gilt als wichtige Adresse zur Behandlung von hochgefährlichen und -ansteckenden Virus-Erkrankungen. Dort ist eines der sieben Zentren angesiedelt, die für die Versorgung von Ebola-Patienten ausgestattet sind. Vor Ort gibt es dafür unter anderem eine Sonderisolierstation.

Dieter Häussinger, Direktor des Düsseldorfer Leber- und Infektionszentrums, schließt eine Ansteckungsgefahr für Kontaktpersonen mit dem Zika-Patienten aus, da die Krankheit fast ausschließlich über Stechmücken übertragen werde und nur in Einzelfällen von Mensch zu Mensch bei ungeschütztem sexuellem Kontakt.

Und er entwarnt, denn selbst bei einer Infektion verlaufe die Krankheit in den allermeisten Fällen einfach nur wie eine leichte Grippe: Dem Patienten, den man jetzt an der Uniklinik behandelt hatte, habe man noch nicht einmal Medikamente verschrieben, geschweige denn stationär behandelt, sagte Häussinger. Bei der Infektion von Schwangeren sieht das allerdings anders aus: Es besteht der Verdacht, dass der Virus bei den Neugeborenen Schädelfehlbildungen verursacht.

An der Düsseldorfer Uniklinik sei man auf die Behandlung von Virus-Fällen bestens vorbereitet. Im vergangenen Mai hatten die Infektionsspezialisten zum Beispiel die Ebola-Station zum ersten Mal auf der höchsten Sicherheitsstufe in Betrieb genommen. Schnell konnte man aber Entwarnung geben: Der Mann, der mit Ebola-Verdacht unter besonderen Schutzvorkehrungen von Bochum in die Düsseldorfer Isolierstation gebracht worden war, war nicht an der hochansteckenden Krankheit erkrankt, wie ein Bluttest des Hamburger Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin ergab. Bei Ebola-Verdachtsfällen dürfen Bluttests nur in den Hochsicherheitslaboren in Hamburg und Marburg sowie - in Ausnahmen - am Berliner Robert Koch-Institut durchgeführt werden. Auch die Blutuntersuchung auf Zika-Erreger wurde in Hamburg vorgenommen.

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(semi)
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