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Sprechstunde Was tun bei vergrößerter Prostata?

Unser Leser Edgar F. (59) aus Neuss fragt: "Ich leide an einer gutartigen Vergrößerung der Prostata. Nun verschaffen mir Medikamente keine Linderung mehr. Kann der Laser helfen?"

Was tun bei vergrößerter Prostata?
Foto: CLIPAREA l Custom media /Shutterstock.com

Peter Albers Die Prostatavergrößerung ist der häufigste gutartige Tumor des Mannes; im Alter über 60 Jahren ist jeder Dritte betroffen. Dünner Harnstrahl, häufige Toilettengänge und sogar Harnverhalt dominieren die Beschwerden. Medikamente können helfen, pflanzliche allerdings oft nicht effektiv.

Als Standardmethode galten lange das "Aushobeln" durch die Harnröhre mit einer elektrischen Schlinge oder bei großen Drüsen die offene OP. Nachteile waren und sind Blutungen und das Einschwemmen der Spülflüssigkeit in den Kreislauf, das zu Komplikationen führen kann. Da viele Männer Angst vor einer Operation haben, wird der Eingriff häufig verschoben, bis auch andere Erkrankungen behandelt werden müssen. Wenn die Patienten dann aber gerinnungshemmende Medikamente nehmen, wird das "Aushobeln" (oder einfach TUR genannt, für transurethrale Elektro-Resektion) ein gefährlicher Eingriff.

Eine Alternative ist die Laser-Behandlung der Prostata, etwa ab einem Drüsenvolumen von 40 Milliliter (normal sind etwa 20 bis 25). Am gebräuchlichsten ist der Holmium-Laser, der nur 0,3 Millimeter in das Gewebe eindringt und in der Lage ist, auch Gefäße zu veröden. Mit diesem Schneideinstrument werden dann die Prostataanteile fast blutungsfrei abgetrennt und in die Blase abgestoßen. Dort werden sie im zweiten Schritt zerkleinert und abgesaugt. Der e Vorteil gegenüber der TUR ist die nahezu vollständige Blutungsfreiheit der Operation und das fehlende Einschwemmen von Flüssigkeit. Der Nachteil ist neben einer längeren Operationszeit, dass die innerliche Wundheilung verzögert ist und damit auch nach der Operation Beschwerden beim Wasserlassen für einige Wochen bestehen können. Aber einfache gerinnungshemmende Medikamente wie ASS müssen für diese OP nicht mehr abgesetzt werden, dies ist ein Vorteil bei Patienten, die eine Blutverdünnung etwa bei Stents im Herzen benötigen. Potenzverlust oder Inkontinenz sind sehr selten.

Die OP-Technik per Laser ist schwerer zu erlernen als die TUR, deshalb wird sie nicht überall angeboten. Im Vergleich zur TUR ist die Laser-OP bei guter Technik und großen Drüsen aber überlegen. Drüsen bis 40 Milliliter werden am besten mit der klassischen TUR oder mit einer Laserbehandlung behandelt. Drüsen bis 60 oder 80 Milliliter werden entweder per Laser entkernt oder mit einer speziellen TUR entfernt. Drüsen über 80 Milliliter benötigen den Laser oder eine offene oder minimalinvasive OP - auch per Roboter.

(RP)
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