Akne, Herpes und Co. Hautprobleme — das sind die häufigsten im Gesicht

Mönchengladbach/Düsseldorf · Die Haut gilt als eines der wichtigsten Attraktivitätsmerkmale. Dabei ist das Gesicht die erste Blickadresse. Bei der Wahl möglicher Partner rangiert es sogar über dem Aussehen des restlichen Körpers. Blöd nur, dass Hautprobleme wie Herpes oder Neurodermitis dort am meisten ins Auge fallen. Hier lesen Sie, welche die häufigsten sind und was man dagegen tun kann.

Akne, Herpes, Pickel: Die häufigsten Hauterkrankungen im Gesicht
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Die häufigsten Hauterkrankungen im Gesicht

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Foto: Hautarztpraxis Dr. Kardorff und Dr. Dorittke, A.L. Toader, Mönchengladbach

Millionen Menschen leiden unter Hautkrankheiten. Viele davon zeigen sich im Gesicht und sind oft alles andere als ein reines Schönheitsproblem. "Mehrmals täglich kommen Menschen mit Hautkrebs, Akne oder Rosacea in meine Praxis", berichtet der Rheydter Hautarzt Dr. Bernd Kardorff. Mehrmals wöchentlich diagnostiziert er Herpes und schuppende Hautentzündungen. "Zwei bis drei Patienten suchen wöchentlich Hilfe, weil sie unter der Stewardessenkrankheit leiden", so Kardorff weiter. So nennt sich der Hautausschlag, der durch überpflegte Haut auftritt.

"Schätzungsweise jeder zweite Deutsche leidet unter einer dieser Hauterkrankungen", sagt Hautspezialist Kardorff. Der für alle sichtbare Schönheitsmakel quält viele der Betroffenen nicht nur psychisch. Mindestens ebenso schwerwiegend sind die spürbaren Beschwerden, die diese Hautveränderungen mit sich bringen. Zu ihnen zählen Juckreiz, Schmerzen und Entzündungsreaktionen. Nachfolgend lesen Sie mehr über die häufigsten Hauterkrankungen und erfahren, was Sie dagegen tun können.

Besonders in der Pubertät sprießen bei beinahe allen Jugendlichen die Pusteln im Gesicht. Schätzungen zufolge beobachten die Hautärzte in 60 Prozent der Fälle milde Verläufe. Rund 40 Prozent der Betroffenen hingegen erleben einen dramatischen Verlauf. Neben dem Gesicht sind häufig auch Brust und Nacken betroffen, denn hier befinden sich die meisten Talgdrüsen. Entzündet sich der Follikel dieser Drüsen, entstehen unerwünschte Pickel und Mitesser.

Das sind die Symptome: Die Haut zeigt Pickel, offene oder geschlossene Mitesser, Eiterpusteln oder eitrige Bläschen. In manchen Fällen bilden sich starke Vernarbungen. Diese werden häufig durch das Herumdrücken an Pickeln verstärkt. Der Grund: Durch das Manipulieren an der Haut geraten Bakterien in die verletzte Haut. Sie entzündet sich dann auch in tieferen Gewebsschichten. Dadurch entsteht Narbengewebe.

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Foto: Shutterstock/Stanislav Nikolov

Das sind die Auslöser: Als Auslöser gilt die Pubertät oder ein hormoneller Wechsel.

Das sind die Risikofaktoren: Stress, falsche Ernährung und sogar die Einnahme von Medikamenten können die Entstehung von Akne fördern. Grundsätzlich gilt aber die familiäre Veranlagung als eine der Hauptursachen. Daneben gilt auch eine falsche Hautpflege als ein Triggerfaktor. Ständiges Schminken verschlechtert die Situation zusätzlich, weil die Inhaltsstoffe der Kosmetik die Haut verstopfen können. Diskutiert wird auch Milch als Trigger.

Ist sie heilbar? Ja, sagt Hautarzt Dr. Bernd Kardorff. Bei frühzeitiger und konsequenter Therapie bekommt man das unschöne Hautbild wieder in den Griff. Entstandene Narben allerdings bleiben ein Leben lang.

Was kann man dagegen tun? Spezielle Aknetherapeutika bauen auf die Wirkung von entzündungshemmenden und bakterienabtötenden Wirkstoffen. Zudem kommen in der Behandlung häufig sogenannte Keratolytika zum Einsatz. Sie lösen starke Verhornungen der Haut auf. Daneben empfiehlt der Rheydter Hautspezialist spezielle Akne-Waschsubstanzen zu verwenden sowie Kosmetik die für die unreine Aknehaut geeignet ist. Helfen kann zudem eine Vitamin-A-Säure-Kur sowie eine konsequente Fruchtsäurebehandlung der Haut.

Rund vier Millionen Menschen leben mit der nicht ansteckenden, chronisch-entzündlichen Hauterkrankung Rosacea. "Couperose, die sich als rote Äderchen besonders deutlich auf heller Haut zeigt, ist das erste Stadium dieser Erkrankung", sagt Hautarzt Kardorff.

Das sind die Symptome: Meist beginnt das Unheil mit erweiterten Adern, die gut sichtbar unter der Haut liegen. Früher wurden Auffälligkeiten wie rote Wangen fehlgedeutet. "Da hieß es: Die haben aber gesunde, rote Bäckchen", so Kardorff. Zu den typischen Symptomen zählen neben ihnen auch rote Flecken im Gesicht, Akne-artige Veränderungen im Erwachsenenalter sowie Brennen und Hitzegefühl auf der Haut. Männer entwickeln manchmal eine sogenannte Kartoffel- oder Knollennase. Sie wird medizinisch als Rhinophym bezeichnet.

Das sind die Auslöser: Rosacea kann spontan auftreten, aber auch durch Triggerfaktoren wie Alkohol, scharfe Speisen, Sonnenbank oder lange Saunagänge gefördert werden.

Das sind die Risikofaktoren: Die Neigung für diese chronisch-entzündliche Hauterkrankung ergibt sich durch die erbliche Vorbelastung. Menschen mit hellem Hauttyp sind eher betroffen. Man vermutet, dass die Entzündung der Haut durch eine überzogene Immunantwort entstehen könnte.

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Foto: TK

Ist sie heilbar? Nein. Besteht die Veranlagung dazu, verläuft die Erkrankung in verschiedenen Stadien.

Was kann man dagegen tun? Meiden Sie die Triggerfaktoren. Zudem, hilft der Hautarzt je nach Stadium mit speziellen Cremes, Tabletten oder sanften Fruchtsäurepeelings. Erweiterte Adern, aber auch Papeln und Pusteln lassen sich erfolgreich lasern. Allerdings müssen Kassenpatienten selbst für diese Kosten aufkommen. Bei Privatpatienten wird die Leistung häufig übernommen.

Weißer Hautkrebs, auch aktinische Keratose genannt, ist im Anfangsstadium für den Laien schwer zu erkennen. Wird er früh erkannt, ist er jedoch in den meisten Fällen heilbar, denn er metastasiert nach Informationen des Deutschen Krebsinformationsdienstes selten. Im Gesicht und auf dem Kopf tritt er besonders häufig auf, da sie häufig dem Sonnenlicht ausgesetzt sind. Unbehandelt entwickelt sich der weiße Hautkrebs manchmal in andere Krebsformen, das Basaliom oder Spinaliom weiter.

Das sind die Symptome: Erste Symptome sind kleine raue, rötliche oder hautfarbene Flecken und Verhornungen. Sie treten meist an Stirn, Nase, Ohren, Wangen, Kopfhaut und Händen auf und treten trotz Abknibbelns immer wieder auf.

Das sind die Auslöser: Als Auslöser ist starke UV-Belastung bekannt.

Das sind die Risikofaktoren: Sich ungeschützt dem Sonnenlicht auszusetzen gilt als Risikofaktor. Doch auch unter der Sonnenbank kann durch die künstliche UV-Bestrahlung Hautkrebs entstehen. Viele kennen dieses Risiko nicht. Für den weißen Hautkrebs scheint es zudem eine genetische Disposition zu geben. "Er kommt innerhalb von Familien gehäuft vor", sagt Hautexperte Kardorff. Ist er heilbar? "Früh erkannt eigentlich immer", sagt Dr. Bernd Kardorff.

Was kann man dagegen tun? Hier ist Vorbeugen die beste Medizin. Wer sich der Sonne aussetzt sollte immer einen UV-Schutz auftragen. Ist der Hautkrebs erst einmal da, hilft nur noch eine dermatologische Behandlung mit dem Laser oder eine photodynamische Therapie.

Zu den häufigsten Hauterkrankungen zählen neben diesen Beschwerdebildern auch Neurodermitis, Herpes, die Weißfleckenkrankheit oder Kontaktallergien. Wie diese Hauterkrankungen und einige mehr aussehen und wie man sie behandelt, lesen Sie hier.

(wat)
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