Studie Gesundheit ist für Deutsche Nebensache

Hamburg (RPO). Wer die Deutschen fragt, ob sie mehr für ihre Gesundheit tun wollen, bekommt von drei von vier Befragten ein Ja als Antwort. Zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft allerdings eine erhebliche Lücke, wie eine aktuelle Studie zeigt. Dabei ist es nicht all zu schwer, mit Kleinigkeiten zu beginnen.

Häufigste Ursachen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
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Foto: DDP

Drei von vier Deutschen wollen mehr für ihre Gesundheit tun und verstärkt auf ihren Körper achten. Doch weniger als die Hälfte hat sich in den letzten drei Monaten auf die Waage gestellt, so eine repräsentative Umfrage des Institut für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF) unter mehr als 1.000 Bundesbürgern.

Auch auf die Cholesterin- und Blutzuckerwerte achtete demnach jeweils nur rund ein Drittel. Nicht einmal jeder vierte Bundesbürger kontrolliert regelmäßig seinen Puls. Krankhafte Herzfrequenzen oder ein unregelmäßiger Herzrhythmus bleiben deshalb oft unentdeckt.

Ein unregelmäßiger Ruhepuls ist laut IMWF einer der wichtigsten Indikatoren zur Früherkennung von Herz-Kreislauf-Krankheiten. So kann Vorhofflimmern beispielsweise auch ohne akute Beschwerden bis zu 160 Pulsschlägen pro Minute einhergehen und ist Ursache für etwa 30.000 Schlaganfälle im Jahr.

"Die Deutschen nehmen sich zu wenig Zeit, um auf die Warnsignale ihres Körpers zu hören", sagte Wilhelm Alms, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des IMWF. Liegt der Puls dauerhaft unter 40 oder über 120 Schlägen pro Minute, ist ein Besuch beim Arzt dringend geboten, raten Mediziner.

Mehr als die Hälfte der Deutschen vernachlässigt zudem regelmäßige Vorsorgetermine beim Arzt, die ebenfalls der Früherkennung von Beschwerden des Herzens und der Gefäße dienen können. Dabei ist die Kontrolle des eigenen Ruhepulses eine der leichtesten Übungen. Wie es geht, zeigt beispielsweise eine Anleitung des Kompetenzzentrums Vorhofflimmern.

Zu den häufigsten Ursachen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören Übergewicht, erhöhtes Cholesterin sowie übermäßiger Alkoholgenuss und Rauchen. Aber auch Stress und eine unausgewogene Ernährung beeinflussen das Herz-Kreislauf-System negativ. Ein Mangel an Kalium und Magnesium, zwei wichtigen Blutsalzen (Elektrolyten), kann bedrohliche Herzrhythmusstörungen verstärken oder sogar auslösen.

Fettarme Ernährung, Stressabbau und Sport sind daher die einfachsten Mittel zur Vorbeugung. Ein gesunder Lebenswandel senke das Infarktrisiko um bis zu 50 Prozent, so die aktuelle Herzforschung.

(ots/sdr)
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