Pauline Cafferkey in Lebensgefahr Als geheilt erklärte Ebola-Patientin erleidet Rückfall

London · Der Zustand einer im Januar als geheilt erklärten und in der vergangenen Woche erneut ins Krankenhaus eingelieferten britischen Ebola-Patientin hat sich erheblich verschlechtert.

 Pauline Cafferkey galt als geheilt. Jetzt geht es ihr wieder sehr schlecht.

Pauline Cafferkey galt als geheilt. Jetzt geht es ihr wieder sehr schlecht.

Foto: ap

Pauline Cafferkey schwebe in Lebensgefahr, erklärte das Londoner Royal Free Hospital am Mittwoch. Ein Militärflugzeug hatte die 39-jährige Krankenschwester am Freitag von der Queen-Elizabeth-Klinik in Glasgow in das Royal Free Hospital gebracht, das über die einzige Ebola-Isolierstation des Landes verfügt.

Ärzte hatten die Viruskrankheit bei Cafferkey im vergangenen Dezember diagnostiziert, als sie von einem Einsatz für die Organisation Save the Children in Sierra Leone ins schottische Glasgow zurückkehrte.

Die Krankenschwester wurde damals fast einen Monat lang im Royal Free Hospital mit einem experimentellen Anti-Virus-Mittel und Blut von einem Ebola-Überlebenden behandelt. Ende Januar wurde Cafferkey für "vollständig" geheilt erklärt.

Den Rückfall erklärten die Mediziner mit einer "ungewöhnlichen Komplikation in Zusammenhang mit ihrer früheren Ebola-Infektion". Als Vorsichtsmaßnahme werde eine kleine Gruppe von Kontaktpersonen nun überwacht.

Der Virologe Ben Neuman von der Universität von Reading vermutete, das Ebola-Virus könnte sich bei Cafferkey wieder "reaktiviert" haben. Bislang war demnach nur ein einziger derartiger Fall bekannt: Dabei handelte es sich um einen US-Mediziner, bei dem der Erreger im Auge überlebt hatte.

Bei der schlimmsten Ebola-Epidemie seit der Entdeckung des tödlichen Virus 1976 kamen in Westafrika seit Ende 2013 mehr als 11.300 Menschen ums Leben. Fast alle Todesfälle ereigneten sich in Sierra Leone, Guinea und Liberia.

(AFP)
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