Behandlungen im Ausland Krankenkassen könnten 18 Milliarden sparen
Berlin · 328 Milliarden kosten deutsche Patienten pro Jahr – Tendenz steigend. Eine Studie zeigt: Die Krankenkassen könnten 18 Milliarden Euro sparen, wenn sie Patienten ins Ausland schicken.
328 Milliarden kosten deutsche Patienten pro Jahr — Tendenz steigend. Eine Studie zeigt: Die Krankenkassen könnten 18 Milliarden Euro sparen, wenn sie Patienten ins Ausland schicken.
Ob Zahnbehandlung, Knie-OP oder künstliche Hüfte: Hohe Personal- und Krankenhauskosten sind Kostentreiber des deutschen Gesundheitssystems. Eine Studie des Gesundheitsportals zeigt: Würden die Kassen mehr Patienten ins Ausland schicken, könnten dadurch rund 18 Milliarden gespart werden. Für die Untersuchung des Gesundheitsportals www.junomedical.de wurden 1.011 Kliniken europäische Kliniken verglichen und eine Preisersparnis von durchschnittlich 25 Prozent ermittelt.
Statistisch kostet jeder Bürger pro Jahr rund 3.700 Euro, Menschen ab 65 Jahren 6.085 Euro, Senioren ab 85 sogar 13.410 Euro. Die Gesundheitskosten unter Berücksichtigung der individuellen Gesundheitsleistungen liegen bei 328 Milliarden Euro. Größte Kostenblöcke sind Krankenhausbehandlungen (34), Medikamente (18), Ärztliche Behandlungen (15) und Zahnarztkosten (fünf).
Nach Abzug der Fixkosten — etwa für Verwaltung oder Notfälle — sind 43 Prozent der Gesundheitskosten positiv beeinflussbar. Die Experten fordern Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) auf, Anreize zu schaffen, damit Patienten und Kassen auch im Ausland nach günstigen Alternativen suchen. Ein Teil der Ersparnis von 18 Milliarden Euro könne dann an die Behandelten ausgeschüttet werden.
"Wer hilft, die Gesundheitskosten zu senken, soll davon profitieren, wenn er flexibel ist und zur Hüft-OP nach Polen reist." Interessant: Patienten zeigen sich umso reisefreudiger, je mehr Behandlungskosten sie selbst tragen müssen, etwa bei Schönheitsoperationen.