Hilfe für Magen, Leber und Galle So schlemmen Sie sich gesund durch die Weihnachtszeit

Printen, Gänsebraten, Wein: Für den Gaumen ist das eine Freude, für Magen, Leber und Galle eine Tortur. Wer ein paar Tricks befolgt, kommt unbeschadet durch die Feiertage.

So schlägt Ihnen das Schlemmen nicht auf den Magen
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So schlägt Ihnen das Schlemmen nicht auf den Magen

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Foto: shutterstock/ Dzinnik Darius

Die Weihnachtszeit ist ein echter Härtetest für die Verdauungsorgane: Ständig umgeben von Naschereien und leckeren Bratendüften, ist es oft schwer, beim Schlemmen ein Ende zu finden. In der Folge müssen Magen, Leber und Galle auf Hochtouren arbeiten. Sie helfen dabei, das Übermaß an Zucker, Alkohol und Fett zu verdauen.

Das schadet Magen, Leber und Galle

Während die Leber als Entgiftungszentrale des Körpers Schadstoffe wie etwa Alkohol aus dem Blut filtert und aus dem Körper ausscheidet, ist die Gallenblase vor allem für die Aufspaltung der Fette in der Nahrung zuständig. Sie dient als Auffangbecken für den Gallensaft, der auch in der Leber produziert wird. Verändert sich die Zusammensetzung dieser Flüssigkeit, etwa durch sehr fettige Mahlzeiten, kann es zu Gallenbeschwerden kommen. Sie äußern sich durch Schmerzen im rechten Oberbauch. Auch Übelkeit und Aufstoßen sind typische Symptome bei belasteter Galle - übrigens auch bei belasteter Leber. Rebelliert der Magen vor lauter Völlerei, kommt es in der Regel zu Sodbrennen, Reflux (Rückfluss von Magensaure) und Magenschmerzen. Häufen sich diese Symptome, kann das ein Anzeichen für eine Gastritis - eine Magenschleimhautentzündung - sein. Vor allem Menschen mit empfindlichen Mägen sollten rechtzeitig Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, sonst könnten sie dank Weihnachtsmarkt und Betriebsfeier zu Heiligabend appetitlos vor einem prall gefüllten Essenstisch stehen.

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So geht gesundes Schlemmen

Damit solche Probleme also gar nicht erst aufkommen, lautet die erste Regel: immer wieder auf die Bremse treten. Ein oder mehrere entlastende Tage vor oder während dem großen Schlemmen helfen Leber und Galle, mit der Flut von Zucker, Fett und Alkohol um die Feiertage besser zurechtzukommen. Empfehlenswert ist es dann, nicht mehr als 1800 Kalorien pro Tag zu sich zu nehmen und seine Mahlzeiten mit viel Gemüse, Obst, weißem Fleisch und Fisch zu anzureichern. Dem Magen hilft außerdem der Verzicht auf Kaffee, Scharfes und sehr Salziges. Hat man dann begonnen, es sich schmecken zu lassen, kommt Regel zwei ins Spiel: Bitterstoffe unterstützen die Verdauung. Besonders wirksam sind die Inhaltsstoffe der Artischocke. Sie regen den Gallenfluss an. So werden Beschwerden wie Übelkeit, Völlegefühl und Blähungen verringert oder bleiben sogar aus. Wer mit dem frischen Gemüse nichts anzufangen weiß, erhält in Drogeriemärkten und Apotheken auch Artischockenpräparate in verschiedenen Darreichungsformen. Ähnlich wirksam ist die Mariendistel. Der aus ihren Früchten gewonnene Inhaltsstoff Silymarin soll selbst bei schweren Leberschäden heilende Wirkung haben. Genießer, die zu Krämpfen neigen, sollten dagegen auf Schafgarbentee setzen. Das Kraut wirkt beruhigend auf den gesamten Verdauungstrakt, insbesondere auf Magen und Galle, und kann, vor dem Einschlafen getrunken, sogar zu mehr Müdigkeit verhelfen. Eine gute Alternative zum Tee ist Haferflockenbrei. Der beruhigt den Magen ebenso.

Regel Nummer drei: langsam essen. "Unser Magen meldet erst mit einem Zeitverzug von 15 bis 20 Minuten, dass er voll ist", sagt der Leverkusener Gastroenterologe Thomas Eisenbach. Er empfiehlt deshalb, das Essen richtig zu genießen. Das bedeutet sich, Zeit zu lassen und es gut zu kauen. So wird das Sättigungsgefühl auch rechtzeitig wahrgenommen.

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Verdauungsschnaps - ja oder nein?

Zugegeben, wer das Wort Bitterstoffe hört, der denkt meist nicht an Tee, sondern eher an den guten alten Magenbitter. Der soll den Magen schließlich ebenfalls aufräumen und das Fett dank des scharfen Alkohols quasi wegbrennen. Aber was ist dran an diesem Mythos? "Ich kann nicht dazu raten, auf den Magenschnaps zu setzen", sagt Eisenbach. Der nämlich fördert entgegen der volksläufigen Meinung die Verdauung nicht, sondern belastet die Organe zusätzlich mit Alkohol "Die bessere Alternative ist schwarzer Tee", sagt der Facharzt. Auch hilft ein kleiner Weihnachtsspaziergang nach dem Essen. Denn die körperliche Bewegung bringt auch die Organe in Gang, so geraten sie nicht ins Stocken, und die Nahrung wird zügig weiterverarbeitet.

(RP)
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