Arbeiten im Männerteam Frauen sollten nicht zu "tough" auftreten

Köln (RPO). Wer als Frau in einem reinen Männerteam arbeitet, sollte seine Kollegen keinesfalls imitieren und besonders "tough" oder betont sachlich aufzutreten. Wichtig sei, es seine Weiblichkeit nicht zu verleugnen, raten Experten.

Wie Frauen über den Job denken
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Foto: gms

"Man sollte nicht versuchen, die Männerrolle anzunehmen", riet Susanne Wilmking vom Berufsverband für Trainer, Berater und Coaches auf der Bildungsmesse Didacta in Köln.

Früher sei das für Frauen wichtig gewesen, um beruflich erfolgreich zu sein. "Ich bin aber überzeugt, dass wir in einer Umbruchphase sind", sagte Wilmking. Weibliche Faktoren seien immer mehr gefragt - und sie täten Firmen gut. Dazu gehöre zum Beispiel, sich auch mal auf sein Bauchgefühl zu verlassen. Es bedeute außerdem, eine offenere Kommunikation zu pflegen, Gefühle zu zeigen und nicht immer recht haben zu wollen.

Doch wie sollten Frauen sich in einer Männerrunde verhalten? Was ist die richtige Reaktion, wenn Sprüche fallen oder ein Männerwitz erzählt wird? Einfach weghören und sich ärgern, das hält Wilmking für den falschen Weg. Frauen sollten aber auch nicht mitlachen, obwohl sie den Witz dämlich finden. "Wenn man das eigentlich innerlich ablehnt, merken die anderen das." Außerdem testeten manche Männer dann gezielt aus, wie weit sie gehen können.

In solchen Situationen plädiert Wilmking für Spielregeln. "Ich finde, man kann schon sagen: 'Wenn ich dabeisitze, finde ich das nicht so lustig.'" Doch dann sollte sich die Frau auch irgendwann zurückziehen, vielleicht sogar mit dem Spruch auf den Lippen "Ich mach' mich los, jetzt könnt Ihr Eure Witze reißen." Grundsätzlich rät sie aber, bei der Arbeit in solchen Teams nicht zu zimperlich zu sein: "Man braucht schon ein etwas dickeres Fell."

(tmn/mais)
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