Tipps für die Wohnungssuche im Alter

Wer im fortgeschrittenen Alter auf Wohnungssuche geht, sollte sich Details des Gebäudes anschauen. Treppe und Badezimmer spielen eine wichtige Rolle.

Bei der Wohnungssuche oder einem späten Hauskauf ab 50 stellt sich schon die Frage nach dem Wohnen im Alter. Wie gut ist man in zehn, 20 oder 30 Jahren noch zu Fuß? Welche Voraussetzungen müssen Badezimmer und Wohnräume haben, damit man möglichst lange zu Hause wohnen kann? Expertenorganisationen haben Hinweise zusammengestellt, welche Gebäudedetails sich Ältere bei der Besichtigung ein wenig bewusster anschauen sollten:

Treppe Treppenlifte im Eigenheim lassen sich problemlos bei vielen Treppenformen nachträglich einbauen. Ausnahmen sind Wendeltreppen, wie der Verband PrivaterBauherren (VPB) erklärt. Dazu ist allerdings eine Mindestbreite von 70 Zentimetern nötig. Gut sind auch für das Treppensteigen ausreichend breite sowie bündig abschließende Stufen. Das Bundesfamilienministerium rät, bei Treppenhäusern darauf zu achten, dass es Handläufe auf beiden Seiten gibt.

Türen

Damit Gehhilfe, Rollstühle und auch eine Notarzttrage etwa ins Badezimmer gelangen, sollte man Türen mit mindestens 80 Zentimeter Breite einplanen, wie die Aktion Barrierefreies Bad erklärt. Und vor den Türen braucht es Raum zum Rangieren und Wenden. Daher sollte es im besten Fall eine Fläche zwischen 1,20 mal 1,20 Meter oder 1,50 mal 1,50 Meter geben. Durchbrüche sind zwar möglich, aber aufwendig. Wichtig ist auch die Gängigkeit der Türen: Viel Kraft erfordern etwa Hebeschiebtüren an Terrasse und Balkon. Außerdem sind die Fenster einen Blick wert: Sie sollten so niedrig sein, dass man im Sitzen bequem nach draußen schauen kann, rät die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO). Das Bundesfamilienministerium empfiehlt daher Brüstungen, die ab einer Höhe von 60 Zentimetern durchsichtig sind.

Badezimmer Sind die Wände stabil genug, so dass sie Haltegriffe tragen? Ein System könnte in neueren Bauten oder Bädern bereits vorinstalliert und noch hinter Putz und Fliesen verborgen sein. Beim Bau von altersgerechten Badezimmern wird dies häufig so gemacht. Aber auch die Aufteilung des Raums kann später eine Rolle spielen: Gibt es vor dem Waschtisch ausreichend Raum zum Sitzen, wenn man die Morgentoilette nicht mehr im Stehen schafft? Und kann ich mich dann immer noch im Spiegel sehen? Würde man ein barrierefreies Bad bauen, sieht eine DIN-Norm für einen unterfahrbaren Waschtisch eine Höhe von maximal 80 Zentimeter vor. Problematisch können hier natürlich auch unter dem Becken angebrachte Durchlauferhitzer sein. Gut sind zum Beispiel Unterputz-Siphons sowie ein Bodenbelag, der rutschsicher ist. Die Aktion Barrierefreies Bad rät dabei zur Rutschfestigkeitsklasse R10. Die Dusche sollte bodengleich sein sowie Platz für einen Klappsitz oder Hocker haben. Auch die Badewanne hat am besten eine möglichst niedrige Einstiegshöhe und eine rutschsichere Oberfläche.

(RP)
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