Kolumne Sonnenstrom auch in der Nacht

Die Sonne scheint für jeden kostenfrei. Selbst produzierter Strom ist bei den Bundesbürgern daher sehr beliebt. Auf Deutschlands Dächern sind bereits 1,5 Millionen Solaranlagen installiert. Wer nicht benötigten Strom ins Netz einspeiste, verdiente damit früher obendrein gutes Geld. Diese Zeiten sind vorbei. Seit die Versorger statt 30 Cent nur noch elf Cent pro Kilowattstunde bezahlen müssen, nutzen gerade Privathaushalte ihren Solarstrom lieber selbst.

Mit dem Umschwung bei der Vergütung müssen nun auch viele Bürger ein Kernproblem der Energiewende für sich lösen. Denn Solaranlagen produzieren nicht immer dann Strom, wenn die Bewohner ihn benötigen. Die Folge: Nur ein Drittel dient dem Eigenbedarf, der Rest geht ins Netz. Genau hier setzen Solarstromspeicher an. Darin können Betreiber Energie speichern und so den Eigenverbrauch auf bis zu 80 Prozent steigern.

Solche Anlagen sind nicht billig, daher bietet die KfW Förderkredite an. Lithium-Ionen-Akkus lassen sich bis zu 7000-mal laden, sind aber deutlich teurer als die Speicher auf Blei-Säure-Basis, die nur 3000 Ladevorgänge erlauben. Angesichts der hohen Investition sollten Käufer die Anlage absichern. Das geht über bestehende Gebäudeversicherungen oder mit separater Police. Letztere deckt nicht nur Schäden durch Diebstahl oder Vandalismus ab. Sie deckt auch Schäden, wenn Konstruktionsfehler, Kurzschluss, Tierverbiss oder Naturgefahren die Anlage lahmlegen. Eine Minderertragsversicherung bietet Schutz, wenn der prognostizierte Jahresenergieertrag der Anlage unterschritten wird.

Christian Diedrich

Der Autor ist Vorstand für Schaden-/Unfallversicherung der ERGO Versicherungsgruppe.

(RP)
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