Kolumne Keine Zeit zu verlieren

Düsseldorf hat täglich etwa 241.000 Einpendler. Dabei würden viele Menschen aus dem Umland und überregional gerne nach Düsseldorf ziehen. Der Landesbetrieb IT.NRW prognostiziert bis 2040 für Düsseldorf einen Anstieg der Bevölkerungszahl um 65.000 Menschen auf dann 677.000.

Voraussetzung ist allerdings ein bedarfsgerechtes und vor allem erschwingliches Wohnungsangebot. Laut unserer Analyse werden bis 2040 in Düsseldorf mehr als 95.000 neue Wohnungen benötigt. Stand heute hat die Stadtverwaltung indessen lediglich ein Neubaupotenzial von etwas mehr als einem Zehntel dieses Bedarfs durch Nachverdichtung, Umwandlung von Industriebrachen etc. identifiziert.

Wir fordern deshalb seit Jahren öffentlich zusätzlich die schrittweise Umwandlung von Ackerland zu Wohnbauland, zumal allein dies die Möglichkeit für nachhaltig erschwinglichen Wohnungsneubau bietet. Bei einer dazu von der RP-Lokalredaktion Düsseldorf 2012 durchgeführten Umfrage unter ihren Lesern votierten zwei Drittel der Teilnehmer ebenfalls für diesen Weg.

Die aktuelle Diskussion über eine mögliche Wohnbebauung von Äckern an der Kalkumer Schlossallee zeigt erneut, wie lange ein solcher Umwandlungsprozess dauert: Laut Ratsausschuss für Planung und Stadtentwicklung (APS) hat man dieses Thema schon seit 25 Jahren (!) im Blick.

Angesichts solch zäher Vorlaufzeiten sollte die etappenweise Umnutzung von Ackerland zu Wohnbauland im gesamten Stadtgebiet zumindest vorurteilsfrei geprüft werden. Der Aufschub von heute ist definitiv das hausgemachte Dauerproblem ab übermorgen!

Wulff Aengevelt

Der Autor ist Geschäftsführender Gesellschafter von Aengevelt Immobilien, Düsseldorf.

(RP)
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