"Paradiesische Zeiten für Autokäufer"

Die Rabatte für Neuwagen werden im nächsten Jahr weiter steigen, glauben Experten.

Es sind gute Zeiten für Autokäufer. Zwar sind die Neuwagen-Rabatte zuletzt leicht gesunken, wie der Rabattindex des CAR-Instituts der Universität Duisburg-Essen zeigt. Dennoch sind die Werte die höchsten seit sechs Jahren zu dieser Zeit. Und es wird 2016 wohl noch besser für Autokäufer kommen, erklärt Prof. Ferdinand Dudenhöffer, der das CAR-Institut der Universität Duisburg-Essen leitet. "Es sind paradiesische Zeiten für Autokäufer. Und sie werden wahrscheinlich noch paradiesischer." Der Grund: Dudenhöffer und seine Kollegen gehen davon aus, dass der deutsche Automarkt 2016 nachlassen wird. Die Hersteller werden hierzulande 30.000 Autos weniger verkaufen als 2015 (-0,9 Prozent), schätzen sie. "Das Rabattniveau wird eher noch höher gehen als dieses Jahr." Und schon jetzt habe Deutschland weltweit das höchste Niveau bei Neuwagen-Rabatten.

Dazu trägt bei, dass immer weniger Leute Neuwagen kaufen. Deren Anteil ist mit knapp über 30 Prozent etwa gleich hoch wie der an neuen Autos, die von Autobauern oder Händlern zugelassen sind. Die Modelle kommen nach sechs bis zwölf Monaten als junge Gebrauchte mit hohen Rabatten auf den Markt, wie Dudenhöffer erläutert. Und weil die Autobauer laut dem Experten mit einer großen Zahl solcher Zulassungen ins Jahr 2016 gehen, können Autokäufer auch deshalb Schnäppchen machen.

Einen generellen Einfluss hat der VW-Abgasskandal laut Dudenhöffer auf die Preisentwicklung bei Diesel-Fahrzeugen. Sie werden in den nächsten zwei Jahren nach und nach teurer werden, schätzt der Experte. Denn die Hersteller müssen ihre Abgasreinigungssysteme ab 2016 schärferen EU-Richtlinien anpassen. Diese Richtlinien seien auch eine Reaktion auf den Skandal um manipulierte Abgaswerte, glaubt der Professor. Wer zeitnah einen Diesel kauft, kann also noch Geld sparen. "Dafür darf man sich aber nicht daran stören, dass sein Auto mehr Stickoxide als nachfolgende Modelle ausstößt", gibt der Experte zu bedenken.

(tmn)
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