VW-Abgasskandal Regierung: TÜV Nord kann falsche CO2-Werte nicht erklären

Düsseldorf · Im Streit zwischen Bundesregierung und TÜV Nord wegen der VW-Abgasaffäre hat auch ein Treffen von Experten zunächst keine Auflösung gebracht. "Der TÜV Nord hat keine Erklärung für die von VW genannten falschen CO2-Werte."

Diese Stoffe kommen aus dem Auspuff
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Foto: dpa, jst jhe

Das teilte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums nach einer Sitzung der von der Regierung eingerichteten Untersuchungskommission zur Aufklärung der Vorgänge am Dienstag in Berlin mit. Das Ministerium hatte vom TÜV Nord Antworten darauf verlangt, wie Volkswagen trotz Kontrollen durch den TÜV falsche CO2-Werte bei bis zu 800.000 Fahrzeugen angeben konnte.

TÜV-Nord-Chef Guido Rettig hatte vor wenigen Tagen gesagt, seine Prüforganisation könne weder bei sich selbst noch bei VW fehlerhafte CO2-Messungen bestätigen. Wo VW Abweichungen festgestellt haben wolle sei für ihn ein "absolutes Rätsel".

In der VW-Abgasaffäre geht es zum einen um den Einbau einer Motorsteuerungs-Software, die den Ausstoß von Stickoxiden in Testläufen künstlich als zu niedrig ausweist. Betroffen sind elf Millionen Diesel-Autos. Zum anderen hatte VW unabhängig davon eingeräumt, dass bei vermutlich 800.000 seiner Autos der Ausstoß des Treibhausgases CO2 höher ist als offiziell angegeben.

Der TÜV-Nord-Chef hatte bemängelt, dass es seiner Prüforganisation wegen fehlender gesetzlicher Regelungen verwehrt sei, die Motorensteuerung und die dort eingesetzte Software der Autohersteller zu analysieren. Der TÜV Nord habe dies seit Jahren immer wieder gefordert, die Regierung habe dies jedoch auf Drängen der Industrie untersagt. Das Bundesverkehrsministerium hatte diese Darstellung auf das Schärfste zurückgewiesen.

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In der Sitzung der Untersuchungskommission am Dienstagabend bestätigte sich laut Verkehrsministerium die eigene Darstellung. "Es gab in der Sitzung keine Belege für eine etwaige Initiative des TÜV Nord bei der Bundesregierung, die Motorelektronik-Software im Zusammenhang mit unzulässigen Abschalteinrichtungen offenzulegen", teilte der Ministeriumssprecher am Mittwoch mit.

(AFP)
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