Vorwurf der Deutschen Umwelthilfe Spritverbrauch um bis zu 50 Prozent höher als angegeben
Berlin · Die Angaben der Autohersteller über den Spritverbrauch weichen nach Berechnungen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) noch immer stark von den tatsächlichen Werten ab.
Bei den zehn meistverkauften Pkw habe der Realverbrauch im vergangenen Jahr im Schnitt um 42 Prozent über den Herstellerangaben gelegen, sagte Umwelthilfe-Geschäftsführer Jürgen Resch am Mittwoch in Berlin.
Laut Transport and Environment (T&E) auf Datenbasis von ICCT schneidet Mercedes mit der E-, A- und C-Klasse und Abweichungen von jeweils über 50 Prozent am schlechtesten ab, gefolgt vom 5er BMW mit über 45 Prozent.
Für Autohalter ergäben sich daraus Mehrkosten von 4000 bis 6000 Euro während der durchschnittlichen Nutzungsdauer eines Fahrzeugs.
Da die Kfz-Steuer an den Ausstoß von CO2 und damit auch an den Verbrauch gekoppelt ist, sei 2016 mit Steuermindereinnahmen von 2,2 Milliarden Euro zu rechnen, sagte Resch.
Er sieht die Behörden in der Pflicht: Nach amerikanischem Vorbild solle künftig das Umweltbundesamt die Herstellerangaben zum Kraftstoffverbrauch nachprüfen können.
"Das Kraftfahrtbundesamt ist hierfür völlig ungeeignet." Die Klagemöglichkeiten für betroffene Autohalter müssten zudem verbessert werden.