"The Grand Tour" Jeremy Clarkson und seine Freunde geben wieder Gummi

Ludwigsburg · Fans des TV-Automobilklassikers "Top Gear" können es kaum erwarten, am Freitag startet mit "The Grand Tour" der Nachfolger der Autoshow der etwas anderen Art. Premiere bei Amazon Prime ist am Freitag.

Das Logo der Show auf einer Autotür. Die Sendung läuft bei Amazon Prime wöchentlich.

Das Logo der Show auf einer Autotür. Die Sendung läuft bei Amazon Prime wöchentlich.

Foto: rtr, AW

Unter strahlender Sonne funkelt der polierte Lack von drei fabrikneuen Sportwagen. Mit quietschenden Reifen legen sie sich nacheinander in die Kurve einer Rennstrecke. Dann prescht ein Jetboot über himmelblaues Wasser.

Mit aufheulendem Motor durchbricht es einen Wellenkamm. Zurück an Land rast ein Offroad-Buggy über eine Düne und versinkt in einer Wolke aus weißem Staub und Wüstensand. Die Stuntfahrer bei solchen Aufnahmen werden in der britischen Sendung "The Grand Tour" durch ein Moderatoren-Trio ersetzt. Die erste Folge läuft beim Streamingdienst Amazon Prime am Freitag, den 18. November.

Jeremy Clarkson (56), Richard Hammond (46) und James May (53) sind das ehemalige Moderationsteam des britischen TV-Automobilklassikers "Top Gear", für viele Fans ein Kultformat. Clarkson war ein "Top Gear"-Urgestein: Er war gut 25 Jahre lang dabei. Die drei hatten sich im Streit von der BBC getrennt und sind mit ihrer neuen Autoshow bei Amazon Prime gelandet.

Die drei von der Tankstelle: Richard Hammond (l-r), Jeremy Clarkson und James May.

Die drei von der Tankstelle: Richard Hammond (l-r), Jeremy Clarkson und James May.

Foto: dpa, cdt bwe

Bei Dreharbeiten von wilden Rennen auf einer Vielzahl an fahrbaren Untersätzen hat Clarkson immer noch sichtlich viel Spaß. Co-Moderator Hammond steht ihm darin in keiner Weise nach. Nur James May fährt etwas langsamer und erntet dafür den Spott seiner Kollegen. Mit Helm und Sonnenbrille werden alle drei vor laufender Kamera in den Überrollkäfigen ihrer PS-Boliden durchgeschüttelt.

Fans des Automagazin-Klassikers "Top Gear" werden bei solchen Szenen nostalgisch. Auf das Original beim Sender BBC blicken Produzent Andy Wilman und seine drei Moderatoren seit einem Jahr im Rückspiegel. Nun wollen Clarkson und Co. mit einer wöchentlichen Sendung bei Amazon Prime weitermachen.

Clarkson sieht darin nur Vorteile: "Warum muss ich mir denn meine Lieblingssendung jedesmal um vier Uhr nachmittags anschauen?" Er blickt auf sein Handy. "Gerade hat mich wieder jemand bei Twitter gefragt, wann meine Show läuft. Wann immer du willst!"

"Natürlich konnten wir nicht dieselbe Show nochmal machen," erzählt Richard Hammond über die Entstehung des Nachfolgermodells. "Wir mussten eine neue Show erfinden." Sie soll - das sei allen wichtig gewesen - Erinnerungen wecken. Das Resultat waren Filmaufnahmen auf vier Kontinenten und Shows mit Livepublikum in neun Städten - darunter Los Angeles, Johannesburg, Dubai und Ludwigsburg bei Stuttgart. "Das ist ein saublöder Einfall von Jeremy gewesen", sagt Hammond und lacht.

 Auffällige Werbung für die Show in Berlin.

Auffällige Werbung für die Show in Berlin.

Foto: dpa

Was sich an den Schauplätzen von "The Grand Tour" bisher abgespielt hat, lässt sich grob in Zahlen darstellen: Mit 150 Fahrzeugen insgesamt 4000 Meilen, knapp 6500 Kilometer, zurückgelegt, davon knapp 100 "offroad", mehr als 70 Reifen gewechselt, knapp 50 Mal mit der Handbremse gewendet, 9 Kamele geritten.

"Es wird wieder teuer", sagt James May mit einem verschmitzten Grinsen. "Sehr teuer." Das war schon bei der BBC so, Geld spielte da oft keine Rolle, wenn die drei in den entlegensten Winkeln der Erde ausgefallene PS-Boliden ausprobieren wollten. Amazon macht lieber erst gar keine Angaben zum Budget.

(dpa/csr)
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