Abgasskandal weitet sich aus Behörde stellt bei 30 Modellen erhöhte CO2-Emissionen fest

Hamburg · Das Verkehrsministerium hat bestätigt, dass bei Abgas-Tests im Zuge der Diese-Affäre 30 von 53 untersuchten Autos zu viel CO2 ausgestoßen haben.

 Alexander Dobrindt, Chef des Bundesverkehrsministeriums.

Alexander Dobrindt, Chef des Bundesverkehrsministeriums.

Foto: dpa, his fdt

Das Kraftfahrtbundesamt sei mit weiteren Prüfungen beauftragt, es werde einen umfassenden und transparenten Bericht geben, sagte eine Sprecherin am Freitag in Berlin. Um welche Modelle es sich handel und ob deutsche oder ausländische Autos betroffen sind, sagte sie nicht. Offen blieb auch, wann der Bericht veröffentlicht werden soll.

Informationen des Nachrichten-Magazins "Der Spiegel" zufolge plant die Behörde deshalb weitere Tests bei allen auffälligen Wagen, die eine Typgenehmigung in Deutschland erhalten haben. Unter den auffälligen Fahrzeugen soll sich dem bericht zufolge auch ein Dieselmodell der Marke Opel Zafira befinden.

Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte nach Bekanntwerden der Abgas-Affäre bei Volkswagen Tests bei Dieselfahrzeugen in- und ausländischer Hersteller angeordnet.

Gerichte hätten schon bei einem zehn Prozent über den Herstellerangaben liegenden Verbrauch die Rücknahme von Fahrzeugen angeordnet, berichtete der "Spiegel" weiter. Bei einem höheren Verbrauch müsste der Staat auch höhere Kfz-Steuern berechnen. "Nach unseren Berechnungen beläuft sich die Summe allein für 2016 auf 2,2 Milliarden Euro", sagte der Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Jürgen Resch, dem "Spiegel".

Die Ergebnisse traten bei Untersuchungen im Rahmen der Untersuchungskommission Volkswagen zutage.

Im Streit um die Diesel-Abgase hat Opel derweil seine Technologie erneut verteidigt. In einer umfangreichen Stellungnahme wies das Unternehmen am Freitag Manipulationsvorwürfe zurück und erläuterte technische Details seiner Abgasreinigung, die mit Hilfe von Testreihen als weitgehend unwirksam kritisiert worden war. So sei die Behauptung des Vereins Deutsche Umwelthilfe schlichtweg falsch, dass die Abgasreinigung des Diesel-Zafira zu 80 Prozent der Zeit nicht funktioniere. Opel begründete das Herunterregeln des Systems bei hohen Geschwindigkeiten mit der Gefahr, dass sonst giftiges Ammoniak aus dem Auspuff austreten könne.

(felt)
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