Gesetze im Straßenverkehr Wie schnell muss man auf der Autobahn fahren?

Ob Tempolimit oder nicht, fest steht: Auf der Autobahn muss nicht gerast werden – doch gibt es eigentlich auch eine Mindestgeschwindigkeit? Der ADAC erklärt die Gesetzeslage in Deutschland und nennt Ausnahmen.

 Autos fahren auf der Autobahn (Symbolfoto).

Autos fahren auf der Autobahn (Symbolfoto).

Foto: dpa/Federico Gambarini

Wer an Autobahnen denkt, denkt meist an hohe Geschwindigkeiten und schnelle Autos. Vor allem über eine Begrenzung des Tempos nach oben wird immer wieder in der Politik diskutiert. Zuletzt hat sich die Deutsche Verkehrswacht (DVW) im Juni für ein Tempolimit von 130 Stundenkilometern auf Autobahnen und eine Regelgeschwindigkeit von 80 Stundenkilometern auf Landstraßen ausgesprochen. Die rund 200 Teilnehmer der Jahreshauptversammlung der Verkehrswacht fassten entsprechende Beschlüsse. „Wenn wir das Tempo im Straßenverkehr herausnehmen, können wir viele schwere Unfälle wirksam verhindern“, sagte der DVW-Präsident und ehemalige Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig.

Doch gibt es auch eine Vorgabe, wie schnell ein Auto mindestens auf der Autobahn fahren muss? In der Straßenverkehrsordnung (StVO) steht, dass auf Autobahnen und Kraftfahrstraßen nur Fahrzeuge fahren dürfen, die bauartbedingt schneller als 60 km/h fahren können, wie der ADAC berichtet. Zur Geschwindigkeit heißt es in der StVO: „Ohne triftigen Grund dürfen Kraftfahrzeuge nicht so langsam fahren, dass sie den Verkehrsfluss behindern.“ Fahrer auf der Autobahn müssen sich also so verhalten, dass sie Teil des fließenden Verkehrs sind.

Eine grundsätzliche Mindestgeschwindigkeit ergibt sich aus der StVO allerdings nicht. Wer jedoch mutwillig andere Fahrzeuge behindert, kann mit einem Verwarnungsgeld in Höhe von 20 Euro bestraft werden. In Einzelfällen könne es bei einem Unfall sogar zur Mithaftung kommen, warnt der ADAC.

In der Straßenverkehrsordnung heißt es außerdem, dass die Geschwindigkeit den Umständen angepasst werden soll: unter anderem dem Zustand des Straßenbelags, der Verkehrssituation (etwa Stau oder stockender Verkehr) sowie dem Wetter. Doch auch die persönlichen Fähigkeiten des Fahrers spielen eine Rolle: So darf ein Fahranfänger etwa vorsichtiger und langsamer fahren. Als weiteren möglichen Grund für geringe Geschwindigkeit nennt der ADAC zudem Großraum- und Schwertransporte sowie Oldtimer mit einer geringen Motorleistung.

(mba)
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