Genfer Autosalon 2018 - Highlights Die Messe der Unvernunft?

Düsseldorf · Luxus, Leistung, Leidenschaft – vor allem darum geht es bei den Neuheiten des Genfer Autosalons. Doch neben diversen Sportwagen stellen sich auf der Messe auch einige neue E-Autos, SUVs und gleich mehrere neue Kompaktklassiker vor.

Die Highlights beim Genfer Autosalon 2018
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Die Highlights beim Genfer Autosalon 2018

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Foto: Hersteller/SP-X

Luxus, Leistung, Leidenschaft — vor allem darum geht es bei den Neuheiten des Genfer Autosalons. Doch neben diversen Sportwagen stellen sich auf der Messe auch einige neue E-Autos, SUVs und gleich mehrere neue Kompaktklassiker vor.

"Business as usual" könnte das Motto der 88sten Auflage des vom 8. bis 18. März stattfindenden Genfer Autosalons lauten. Das offizielle Plakat der Frühjahrsmesse zeigt jedenfalls einen Sportwagen, der extreme Leistung und aufregendes Design verspricht.

Und eben jene unverhohlene Zurschaustellung von Kraft und Luxus soll wie in den Jahrzehnten zuvor das einzigartige und besondere Flair der Messe ausmachen. Genf wird also fast wie immer sein. Allerdings nicht für alle.

Genfer Autosalon 2018 - das sind alle Neuheiten - VW, BMW, Porsche, Mercedes & Co.
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Genfer Autosalon 2018 - das sind alle Neuheiten

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Foto: Hersteller/SP-X

Ganz der Genf-Tradition entsprechend werden Sportwagenhersteller neueste Kreationen präsentieren, die sich in puncto Leistung in der Regel weit jenseits der Vernunft bewegen. Zu den Klassikern der Szene gehören auch in diesem Jahr wieder Koenigsegg, Pagani, McLaren oder Ferrari. Diese zum Tafelsilber der Messe zählenden Marken warten mit neuen PS-Protzern wie dem Senna oder dem 488 Pista auf, die sich leistungstechnisch durchweg jenseits der 700 PS bewegen.

Es geht aber noch deutlich mehr, wie die Neuheiten der exotischen Hersteller Zenvo oder Corbellati zeigen. Während der dänische Hersteller Zenvo ein vermutlich über 1000 PS starkes Hypercar vorstellt, wird die neue italienische Marke Corbellati ihren sogar 1800 PS leistenden Missile enthüllen. Letzterer soll eine Höchstgeschwindigkeit von aberwitzigen 500 km/h erreichen.

Nicht ganz so muskulöse doch dank Retrocharme besonders sehenswerte Neuheiten werden unter anderem David Brown mit dem Speedback Silverstone Edition und Morgan mit dem Aero GT präsentieren. Darüber hinaus zeigen auch einige Volumenhersteller eindrucksvolle Muskelmaschinen. Porsche etwa hat mit dem GT3 RS den stärksten Saugmotor-Elfer aller Zeiten dabei, während Mercedes mit dem AMG GT Coupé eine besonders dynamische Luxuslimousine auf CLS-Basis vorstellt.

Ist Genf also die Messe der Unvernunft? Ja und nein, denn es wird eben auch diverse elektrisch getriebene Premieren geben. Zu den wiederum leistungsorientierten Stromern zählt ein neues Auto der kroatischen Firma Rimac oder das Coupé 1 der Volvo-Tochter Polestar. Letzteres soll mit einem 441 kW/600 PS starken Mix aus Benziner und E-Motor bereits kommendes Jahr in Serie gehen.

BMW X4 - das neue SUV-Coupé aus München
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BMW X4 - das neue SUV-Coupé aus München

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Foto: BMW

Darüber hinaus zeigt VW mit der Studie I.D. Vizzion, wie die Antwort der Wolfsburger auf Teslas Model S aussehen könnte. Das Luxuscoupé bietet eine für Genf fast bescheiden anmutende Leistung von 225 kW/306 PS. Beeindruckender ist dafür die 111-kWh-Batterie, die 665 Kilometer Reichweite erlauben soll. Bis ein solches Modell bei VW in Serie geht, dürften aber noch einige Jahre verstreichen.

Bereits in diesem Jahr will hingegen Hyundai das kleine SUV-Modell Kona mit rein elektrischem Antrieb auf den Markt bringen. Die Reichweite soll nach neuer WLTP-Verbrauchsnorm 470 Kilometer betragen. Ihm zur Seite steht in einer Europapremiere das ebenfalls schon 2018 verfügbare Brennstoffzellen-SUV Nexo, das mit einer Tankfüllung Wasserstoff rund 600 Kilometer weit fährt.

Neben zukunftsweisenden Antriebstechniken zeigt Hyundai außerdem in Genf die vierte Generation des konventionell gestrickten wie angetrieben SUV-Modells Santa Fe, das mit frischem Design, neuem Innenraum und einigen innovativen Assistenzsystemen vorfährt. Im gleichen Segment aber dank Coupéheck emotionaler positioniert hat BMW den X4, bei dem nach nur vier Jahren bereits der Generationswechsel erfolgt.

Mit der Studie Vision X gibt Skoda Ausblick auf ein kleines SUV, welches als Schwestermodell des Seat Arona in bereits absehbarer Zukunft in den Markt kommen dürfte. Toyota-Tochter Lexus hat mit dem Kompakt-SUV UX einen Nachfolger für das Golfklasse-Modell CT 200h dabei, das sich dank Hybridantrieb zu den ökologisch verträglicheren SUV-Neuheiten zählen darf.

Das absolute Gegenteil und damit einer der besonderen Höhepunkte in Genf ist der durch und durch unvernünftige Lamborghini Urus. Es handelt sich um ein durchaus familientaugliches Auto, das allerdings ganz in der Tradition von Lamborghini einen hochpotenten Antrieb bietet, der den schon bald zum Preis von 204.000 Euro verfügbaren Allradler nach dem Tesla Model X zum zweitschnellsten SUV der Welt macht.

Lamborghini Urus - das Sportwagen-SUV
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Lamborghini Urus - das Sportwagen-SUV

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Foto: Lamborghini

Und dann kommen nach Genf noch einige nicht ganz so starke und nicht ganz so hoch bauende Alltagsautos für Jedermann. Dazu gehört die vierte Generation der Mercedes A-Klasse, die optisch dem Vorgänger ähnelt, dafür aber im Innenraum ein neues und höheres Premium-Niveau erreicht.

Ebenfalls innen und außen deutlich aufgefrischt hat Kia die Neuauflage des Ceed. Der neue Kompakt-Koreaner wird sich als klassischer Fünftürer und zusätzlich in einer gänzlich neuen Karosserievariante präsentieren, bei der es sich voraussichtlich um eine Shooting-Brake-Version handeln wird.

In neuem Look und auf neuer Plattform fährt in Genf außerdem die dritte Generation des Toyota Auris vor, der wieder als Besonderheit einen ökologisch korrekten Hybridantrieb bietet. Bislang von Ford noch nicht bestätigt, könnte als weitere Kompakt-Neuheit der neue Focus sein Stelldichein in Genf geben.

Audi A6 (2018) -  technisch mächtig aufpoliert
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Audi A6 - technisch mächtig aufpoliert

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Foto: Audi

Eine Klasse höher werden noch die Neuauflagen des Volvo V60 und des Peugeot 508 zu sehen sein. Die französische Löwenmarke zeigt zudem mit dem Rifter den Nachfolger des Hochdachkombis Partner, der als Schwestermodell Berlingo in leicht abgewandelter Form auch bei Citroen stehen wird.

Opel Combo - mehr Van als Hochdachkombi
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Opel Combo - mehr Van als Hochdachkombi

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Foto: Opel

In einer dritten Variante wird Opel den französischen Hochdachkombi ab Sommer als Combo verkaufen, der allerdings nicht in Genf stehen wird. Opel hat erstmals seit Jahrzehnten die Messe am Lac Léman abgesagt. Für die Rüsselsheimer lautet das Motto der Frühjahrsmesse in diesem Jahr also eher "Business as unusual".

(csr)
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