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Gefahr für den Motor Diesel statt Benzin getankt! Was jetzt?

Neuss · Es passiert so schnell. Eine Sekunde nicht aufgepasst oder sich von den unzähligen Werbebotschaften auf dem Tankstutzen ablenken lassen - schon hat man seinen Tank mit dem falschen Treibstoff befüllt. Ist das Missgeschick passiert, muss schnell gehandelt werden. Sonst drohen kapitale Motorschäden.

Falsch getankt! Was tun?
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Foto: AP

Schon das bloße Anlassen eines Diesels mit Benzin im Tank kann zu einem Motorschaden mit Reparaturkosten von mehreren tausend Euro führen. Besonders bitter: "Solche Schäden muss man selbst bezahlen, da springt keine Versicherung ein", sagt Aral-Sprecher Ulrich Winkler.

"Wurde Benzin statt Diesel eingefüllt, besteht bereits nach kurzem Betrieb des Motors ein hohes Schadensrisiko", warnt Sven Janssen vom AvD in Frankfurt am Main. Durch Veränderung der Schmiereigenschaft des Diesel kann es zu Dauerschäden bei Einspritz- und Steuerungsteilen kommen. Für Pumpe-Düse-Triebwerke oder Common-Rail-Modelle besteht ein besonders hohes Risiko. Deshalb: Motor auslassen oder sofort abstellen. "Der Tankinhalt muss abgelassen, das Kraftstoff-System gereinigt und neu mit Diesel befüllt werden", schildert der Neusser Kfz-Meister Hubert Erz die weitere Schadensbegrenzung.

Umgekehrt, bei Diesel statt Benzin, heißt es ebenfalls, den Tank sofort zu entleeren, da Störungen der Kraftstoffanlage, beispielsweise verstopfte Filter, Düsen, Regelungsteile oder Ventile, schon durch eine geringe Menge Diesel entstehen können. "Auch in diesem Fall muss je nach Herstellervorschrift oft nicht nur der Tank gereinigt, sondern ebenso die gesamte Kraftstoffanlage gründlich gesäubert und überprüft werden", sagt Katja Frisch vom ADAC. Allerdings kommt diese Fehlbetankung nur selten vor, da die Diesel-Zapfpistolen meist nicht in die Einfüllstutzen von Benzin-Fahrzeugen passen.

Wurde zu Normal statt Super gegriffen, kann man vorsichtig weiterfahren, sollte aber Vollgas vermeiden und rasch Super nachtanken. Bei modernen Motoren mit Klopfsensoren greift die Motorsteuerung ein. Hier sind keine Probleme zu erwarten.

Es sei nicht nur mangelnde Konzentration, die den Fehlgriff verursacht, meint die ADAC-Frau: "Viele Zapfpistolen tragen Werbung anstelle klarer Sorten-Bezeichnungen, und oft gibt es fünf oder noch mehr Kraftstoffe an einer Zapfstelle. Bis vor wenigen Jahren haben zumindest Diesel-Tanksäulen häufig noch separat in einer eigenen Ecke auf dem Tankstellen-Gelände gestanden."

Um Fehlbetankungen und teure Motorschäden am Wagen zu vermeiden, fordert der ADAC, Zapfpistolen anstelle von Werbung mit einer klaren Sortenkennzeichnung auszustatten. "Problematisch sind auch leicht verwechselbare Namen für Spritsorten wie beispielsweise Ultimate Benzin und Ultimate Diesel", warnt Frisch. Aral-Sprecher Winkler sieht das etwas anders. Nicht Verwechselbarkeit sei zumeist die Ursache, "sondern das Malheur geschieht durch eigene Schusseligkeit oder in Hektik und Eile".

Vor einer besonderen Fehlbetankung warnt ADAC-Fachmann Maximilian Maurer Diesel-Fahrer: "Das früher empfohlene Beimischen von Benzin oder Petroleum als Fließverbesserer für niedrige Temperaturen ist bei fast allen neueren Fahrzeugen verboten und wegen des Winterdiesels auch zumeist unnötig."

(csr/afp)
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