VW-Stichtag 60 Jahre Bulli: Aufschwung auf Rädern

Düsseldorf (RPO). Heute vor 60 Jahren, am 8. März 1950, rollten in Wolfsburg die ersten zehn Volkswagen Transporter vom Band. Das liebevoll Bulli genannte Gefährt war nach dem Käfer das zweite zivile Fahrzeug von VW und wurde zum Motor der Wirtschaft.

60 Jahre VW Bulli - Wirtschaftskraft in Bildern
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Insgesamt wurden bis ins Jahr 1967 mehr als 1,83 Millionen Bullis der ersten Generation in Deutschland gebaut werden sowie mehr als eine Million weitere Exemplare in Brasilien. Bereits vor dem Produktionsstart im Frühjahr 1950 waren die ersten acht, in Handarbeit gefertigten Fahrzeuge des neuen Transporter, der intern unter dem Kürzel "Typ 29" läuft, unterwegs gewesen. Die sechs Kastenwagen und zwei Kombis der Prototypen-Serie dienten Präsentationszwecken, sei es zu Kundenbefragung oder zur Pressearbeit.

Der VW Bulli vom T1 bis zum T5 überdauerte bis heute fünf Generationen. Die erste Generation schaffte es bis ins Jahr 1967. Dann folgte der T2, der die "Flower-Power-Zeit" miterlebte und bis 1979 durchhielt. Der T3, der heute noch vielfach auf den Straßen zu sehen ist, lief bis 1990 vom Band. Bis zum Jahr 2003 wurde dann der T4 produziert, bevor der Wechsel auf das aktuelle Modell T5 erfolgte. 2009 erfuhr dieser die jüngste Modellpflege.

Technik aus dem Käfer

Die Technik des Transporters wurde anfänglich aus dem VW Käfer übernommen: Das bedeutete 25 PS für bis zu 750 Kilogramm Zuladung. Der 4,6 Kubikmeter große Laderaum des Transporters ist anfangs nur über zwei Klapptüren auf der rechten Seite zugänglich, ab Juni 1951 optional auch über ein zusätzliches Paar von links. Erst 1955, als das Reserverad ein Versteck hinter den Vordersitzen fand und die Motorklappe um die Hälfte schrumpfte, ermöglichte eine zusätzliche Klappe mit Fenster über dem Motorraum Zugriff zum Laderaum auch von hinten.

Weitere Neuerungen erfolgten Anfang der Sechzigerjahre. Die Leistung stieg auf 34 PS. Dem Fahrer stand nun ein Einzelsitz zur Verfügung, der sich zudem verstellen ließ. Mit ihm fanden zumindest kleinere Piloten eine angemessene Sitzposition.

Am auffälligsten war jedoch die erneute Erstarkung des Motors. Zuerst für den Export nach Amerika bestimmt, hielt der 42 PS starke Boxer ab dem Kalenderjahr 1963 auch in die europäische Version Einzug. Mit dem 1,5 Liter großen Motor ließen sich unbeladen erstmals mehr als 100 km/h erreichen. Zwei Jahre vor dem Produktionsende wuchs die Leistung noch einmal um zwei weitere PS. Außerdem liefen sämtliche Transporterversionen nun mit 12-Volt-Bordtechnik vom Band.

Im Juli 1967 endete nach über 17 Jahren Bauzeit die Ära der ersten Generation des Transporters in Deutschland. In Brasilien allerdings, wo der T1 seit 1957 ebenfalls vom Band lief, wurde er bis 2000 über eine Million Mal weitergebaut.

(ampnet/kpl)
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