IAA 2015 Warum man zur IAA nach Frankfurt fahren sollte

Frankfurt · Es mag unzählige Gründe für einen Besuch der IAA 2015 in Frankfurt geben. Wir haben mal vier wichtige ausgesucht.

Alle zwei Jahre wird Frankfurt am Main zum Mekka der europäischen Autofans. Auch dieses Jahr lohnt die Anreise zur IAA. Aus mindestens vier Gründen.

Auf dem Messegelände trifft man zahlreiche potentielle Bestseller. So fährt Opel den technisch deutlich verbesserten Astra vor, als Fünftürer und als Kombi. Letzterer diesmal mit echtem Platzvorteil. Ebenfalls innen gewachsen ist der neue VW Tiguan (Hier gibt es Fotos des VW Tiguan), der mit nur leicht verfeinertem Rezept den Platz an der Spitze der SUV-Bestsellerliste wohl verteidigen dürfte.

Ähnlich evolutionär hat Audi das Mittelklassemodell A4 weiterentwickelt — von außen ist der Generationswechsel kaum zu erkennen, unter dem etwas schärfer gezeichneten Blech gibt es aber zahlreiche Neuerungen von sparsamen Motoren bis zu modernem Infotainment.

Wer lieber ein Importmodell fährt, kann am Renault-Stand den neuen Mégane im selbstbewussten Outfit bewundern oder bei Kia den sportlich gestalteten Sportage in Augenschein nehmen. Beim Toyota Prius hingegen steht statt der Optik der sparsame Hybridantrieb im Fokus.

Auch für derart interessierte Besucher lohnt der Abstecher zu Toyota, wo der Mirai das Wasserstoffzeitalter einläuten will. In Kürze kommt die Mittelklasselimousine in kleiner Zahl auch nach Deutschland. Etwas länger wird man sich wohl noch auf die Tesla-Fighter von Audi und Porsche gedulden müssen.

Die beiden Studien Audi E-Tron Quattro Concept und Porsche Mission E werden aber wohl auch nach dem Marktstart gegen Ende des Jahrzehnts für die meisten Besucher unerreichbar sein: Mit Riesen-Reichweiten und starken Motoren sollen sie vor allem die Kunden locken, die aktuell beim kalifornischen Luxus-Elektromobilisten Tesla kaufen.

Viersitzige Cabrios sind per se schon luxuriös. Mercedes und Rolls-Royce heben das exklusive Karosseriekonzept nun aber auf ein neues Level.

Die Stuttgarter bauen erstmals in ihrer Geschichte eine offene Variante ihrer S-Klasse und postulieren dabei den Anspruch auf den Platz an der Sonne des Segments. Nichts weniger als das komfortabelste Cabrio der Welt will der Sonnenwagen sein.

Ein Wörtchen mitzureden hat dabei aber auch Rolls-Royce; die britische BMW-Tochter hat mit dem Dawn ein noch einmal exklusiveres und teureres Modell dabei. Die Krone in Sachen Preisgestaltung trägt aber Bugatti: Mit der Studie Vision Gran Turismo gibt die VW-Tochter einen Ausblick auf ihren neuen Zwei-Millionen-Sportwagen Chiron.

Traditionalisten sind oft besonders feinfühlige Geister und entsprechend schnell in Wallung zu versetzen. In diesem Jahr dürfte es vor allem beinharte Porsche-Fans schwer fallen, ihren Blutdruck im Griff zu halten.

Haben es die Stuttgarter doch gewagt, ihre Ikone Porsche 911 unter Turbozwangsbeatmung zu setzen. Das soll den Sportwagen natürlich fit für die CO2-Grenzwerte der Zukunft machen, verrät aber nach Meinung vieler Fans die röhrende Saugmotoren-Vergangenheit.

Einen ähnlichen Aufschrei des selbstermächtigten Elfer-Rates gab es nur bei der Umstellung von Luft- auf Wasserkühlung. Damals hat das dem Porsche-Kernmodell nicht ernsthaft geschadet.

Auch bei Bentleys Abwägung zwischen aristokratisch-elitärer Tradition und neureichem Absatz-Boom hat der kaufmännische Realismus sich am Ende durchgesetzt: Als erster Hersteller in der obersten Luxusliga haben die Briten nun ein SUV im Angebot.

Der holzgetäfelte Offroad-Traum Bentley Bentayga mit Zwölfzylindermotor hatte zwar schon vor drei Jahren als Studie leichte Häme des europäischen Publikums geerntet, was in anderen Teilen der Welt aber offenbar bestens angekommen.

Also auch in diesem Fall: Alles halb so wild. Und ohne ein bisschen Aufregung und Diskussionsstoff fehlt auch der spannendsten Messe die Würze.

(SP-X)
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