Ratgeber Zehn Tipps für eine gelungene Fahrradtour
Düsseldorf · Das Wetter wird allmählich besser. Zeit, dass Fahrrad auszumotten und die ersten Ausflüge zu planen. Damit die Radtour nicht zu einer Tortur wird, sollten vorab ein paar Dinge beachtet werden. Wir haben die wichtigsten Tipps für einen gelungenen Radausflug gesammelt.
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Passende Begleiter wählen
Der Sinn einer Radtour mit mehreren Leuten besteht ja darin, gemeinsam etwas zu unternehmen. Daher sollten die Teilnehmer nicht nur konditionell, sondern auch technisch zumindest einigermaßen auf dem selben Niveau sein. Es macht keinen Spaß, wenn einer auf einem hochmodernen Tourenrad unterwegs ist und der andere quält sich auf seinem Drahtesel aus der Studienzeit. Daher sollte vor der Tour entweder aufgerüstet oder ein passendes Fahrrad ausgeliehen werden.
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Fahrrad-Check
Was nützt das schönste Fahrrad, wenn nach wenigen Kilometern bereits ein Teil seinen Geist aufgibt. Daher rechtzeitig vor einer Tour einen Termin bei einer Fahrradwerkstatt vereinbaren. Dort werden, oft für kleines Geld, Reifen, Felgen, Bremsen, Kette, Zahnkränze und Gepäckträger überprüft - und bei Bedarf in Stand gesetzt.
"Grundsätzlich ist zum Start der Tour darauf zu achten, dass das Fahrrad in einem technisch ordentlichen Zustand ist. Dazu zählt auch der richtige Reifendruck", rät der Experte und Vielfahrer Denis Katzer, der aktuell mit seiner Frau auf einer mehrjährigen Radtour durch Asien unterwegs ist.
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Gepäcktaschen überprüfen
Die Packtaschen sollten auf Beschädigungen überprüft werden. Besser auch die kleinsten Löcher flicken, denn der nächste große Regenschauer kommt bestimmt. Reichen die Taschen für die Länge der Tour? Bei Bedarf aufrüsten oder aber gleich auf einen Reiseanhänger fürs Fahrrad setzen.
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Richtige Kleidung
Plant man eine längere Radtour, können spezielle Fahrradschuhe eine gute Anschaffung sein. Diese übertragen die Kraft besser auf die Pedale und sind oft auch gesünder für den Fuß. Neue Schuhe sollten vor Tourbeginn eingelaufen und eingefahren werden. In atmungsaktiver Radfahrerkleidung ist man außerdem deutlich komfortabler unterwegs als etwa in Jeans und Pulli. Gerade im Frühling lohnt es sich, Regenkleidung mitzunehmen. Die sollte vorab aber auf undichte Stellen gecheckt und besser noch einmal mit einem speziellen Mittel in der Waschmaschine imprägniert werden.
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Gegen die Panne
"Flickzeug und eine Minipumpe für den Notfall sollten auf der Tour mit dabei sein", sagt Katzer. Die mitgeführte Pannenwerkstatt, rät der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC), passt man am besten an die Tourlänge an. Aber auch für die Kurztour sollte man Flickzeug, Luftpumpe, Ersatzschlauch, einen Lappen und ein Minitool mit den passenden Werkzeugen fürs Rad dabei haben - vor allem für Schaltung, Achsen, Sattel, Vorbau und Lenkerbolzen. Für längere Reisen am besten beim Händler beraten lassen.
Möchte man einem Platten möglichst aus dem Weg gehen, kann ein Reifen mit eingebautem Pannenschutzgürtel aufgezogen werden. Damit stecken die Räder kleine Einstiche durch Scherben oder Granulat locker weg.
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Gegen die Poposchmerzen
Die meiste Zeit bei einer Radtour verbringt man - auf dem Sattel. Passt der nicht zum eigenen Hinterteil, kann es auf Dauer schmerzhaft werden. Eine Universallösung gibt es hier nicht, da jeder Mensch anders auf dem Rad sitzt. Deshalb vorab besser im Fachhandel beraten lassen.
Helfen können auch Radlerhosen und -unterwäsche, die sind an den empfindlichen Stellen besonders gepolstert und schützen so gegen Gesäßschmerzen und taube Beine. Für den Notfall eine spezielle Sitzcreme einpacken.
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Auf die richtige Karte setzen
Was nützt die schönste vorab ausgedachte Tour, wenn man plötzlich im Wald steht und diesen vor lauter Bäumen nicht sieht? Hilfsmaterial gehört also unbedingt ins Gepäck.
Dafür bietet sich ein Mix aus digitalen und analogen Karten an. Mittlerweile gibt es gute Apps und Karten für das Smartphone, damit kann man durchaus zurechtkommen. Doch für den Fall eines leeren Akkus oder verlorenen Empfangs sollten immer auch Fahrradkarten aus Papier mit dabei sein. Eine gute Auswahl bietet etwa der ADFC an.
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Schloss nicht vergessen
Damit die Tour nicht ein jähes Ende findet, weil das Fahrrad abhanden gekommen ist, muss jeder Teilnehmer ein gutes Schloss am Rad haben. Das sollte lang genug sein, um das Rad - vielleicht auch noch ein zweites - irgendwo anketten zu können.
Tipp: Immer auch einen Ersatzschlüssel einpacken. Geht ein Schlüssel verloren, so bald wie möglich Ersatz anfertigen lassen.
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Verpflegung einpacken
Ein Liter Flüssigkeit pro Person sollte an einem warmen Tag auf den Fahrradausflug mitgenommen werden. Ergibt sich unterwegs die Möglichkeit, die Beständen immer wieder auffüllen. "Für den kurzen Hunger zwischendurch machen ein paar Datteln, Mandeln oder Müsliriegel Sinn", weiß Denis Katzer. Energieriegel sorgen auch psychologisch für die zusätzliche Energie.
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Alternative E-Bike/Pedelec
Wer sich eine längere Tour aus Alters-, Fitness- oder sonstigen Gründen nicht zutraut, muss noch lange nicht Zuhause auf der Couch sitzen bleiben.
Mit einem Pedelec kann der eigene Fahrrad-Horizont deutlich erweitert werden. Möchte man nicht gleich 2000 Euro oder mehr für ein Rad mit Elektromotor ausgeben, kann ein Rad mit Hilfsmotor auch erst einmal ausgeliehen werden. Bevor es dann auf die Tour geht, sollte man aber etwas mit dem E-Bike geübt haben, denn die Fahrweise unterscheidet sich schon deutlich von einem normalen Fahrrad.
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