Ratgeber Eine Luftpumpenkunde für Radfahrer

Düsseldorf · Luftpumpe ist gleich Luftpumpe? Von wegen! Manches Fahrrad verlangt nach ganz besonderen Pumpentypen. Ein Überblick.

Die richtige Luftpumpe fürs Fahrrad
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Die richtige Luftpumpe fürs Fahrrad

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Foto: www.pd-f.de / Holger Heinemann

Früher war die Welt noch einfach. Da klemmten simpel konstruierte Luftpumpen an jedem Fahrrad, mit denen man die meist mit Dunlop-Ventil bewährten Reifen leicht befüllen konnte.

Heute ist die Welt der Räder, Ventile und Pumpen komplexer. Spezielle Radtypen verlangen nach ebenso speziellen Pumpen. Zudem gibt es auf die Situation hin optimierte Luftpumpen unterschiedlichster Bauart und auch sonst einiges zu beachten.

Ein heute weit verbreiteter und für jeden Fahrradhaushalt unverzichtbarer Generalist ist die Standpumpe. Meist verfügen diese über einen gut 60 Zentimeter hohen Kompressor, ein Manometer und einen standfesten Fuß. Die Standpumpe erlaubt es, schnell hohen Druck aufzubauen.

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Foto: SP-X

Und dank der Anzeige lässt sich der Reifen auf genaue Druckvorgaben befüllen. Hat die Standpumpe einen langen Schlauch und einen Klemmkopf für verschiedene Ventiltypen, ist man meist für alle Fälle optimal gerüstet. Einfache Modelle von SKS, Beko oder Top Peak bekommt man für rund 20 Euro, edlere Ausführungen wie von Leznye kosten um 50 Euro. Apropos Leznye: Dieser Hersteller hat sogar eine kompakte Reisestandpumpe für rund 60 Euro.

Für unterwegs nehmen Radler besonders gerne Minipumpen mit auf Tour. Die klassische Minipumpe ist meist für die beiden gängigsten Ventiltypen Sclaverand und Schrader, (im Volksmund "französisch" und "Autoventil") geeignet.

Wer zum Beispiel auf Rennreifen fährt, die mit besonders hohem Druck aufgepumpt werden, sollte eine möglichst dünne Pumpe verwenden, denn ihr schmaler Kompressor verlangt nach weniger Handkraft.

Ebenfalls gut beraten ist man mit einer ausgeklügelten Konstruktion, wie sie etwa die rund 50 Euro teure Pedro's Madame bietet. Mit Mehrkammersystem und Manometer ausgestattet, erlaubt sie hohen Druck mit geringer Handkraft aufzubauen.

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Foto: dpa, rj pzi max wst

Eine quasi dynamische Anpassung der Handkraft erlauben sogenannte Teleskop-Pumpen, die wie ein Fernrohr ausziehbar sind. Hier ist ein zweistufiges Aufpumpen möglich. Zunächst nutzt man beide Stufen, um größere Mengen Luft in den noch schlaffen Reifen zu geben.

Nimmt der Druck zu, wird nur noch mit dem schmalen Kompressor gepumpt, um dann mit weiterhin mäßigem Kraftaufwand den Maximaldruck aufzubauen. Hier gibt es zum Beispiel den Airstik 2Stage von Blackburn für rund 25 Euro.

Wer mit einer kleinen Pumpe hohen Druck erzeugen will, ärgert sich bei Handpumpen oft über das Ruckeln auf dem Ventil, bei dem zudem viel Luft entweichen kann. Hier bietet zum Beispiel der Hersteller BBB mit der Hoseroad Telescopic (40 Euro) eine feine Lösung an, denn dank eines integrierten Schlauchs ist diese Pumpe vom Ventil entkoppelt.

Spezielle Anforderungen an die Pumpe stellen übrigens schlauchlose Reifen. Ist dieser frisch aufgezogen, muss beim ersten Aufpumpen möglichst schnell möglichst viel Luft in den Reifen, damit sich dieser formschlüssig an die Felgenflanken presst.

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Foto: Monkey Business Images/ Shutterstock.com

Fahrradwerkstätten nutzen hier meist einen Kompressor, privat fährt man am besten zur Tankstelle. Oder man legt sich die speziell auf diesen Anwendungsfall hin optimierte Pressure Over Drive von Leznye zu, die allerdings noch ihrer Markteinführung harrt.

Wer es besonders eilig mit dem Aufpumpen hat, kann auf Kartuschenpumpen zurückgreifen. Ohne Kraftaufwand ist damit jeder Reifen in wenigen Sekunden prall gefüllt. Einfache Varianten bieten allerdings wenig Schutz vor der Kälte, die beim Entleeren der Kartusche entsteht. Deshalb empfiehlt sich ein sogenannter Inflator mir Handgriff, wie etwa den Outpost CO2 Cupped Inflator von Blackburn für rund 20 Euro.

Wichtig für Fahrradreifen ist auch der richtige Luftdruck. Oft geben hier die Reifenhersteller bestimmte Maximalwerte vor. Auf diese sollte man vor allem achten, wenn man Reifen an der Tankstelle befüllt. Radfahrer haben oft sehr eigene Vorlieben, was die Härte der Reifen betrifft. Wer seinen idealen Reifendruck ermitteln will, kann dies mit dem rund 15 Euro teuren Druckmesser Airmax Pro von Schwalbe tun.

(SP-X)
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