My Boo My Afram Speedhub Dieses Trekkingrad ist aus Bambus

Düsseldorf · Aus Bambus kann man so ziemlich alles bauen. Auch Fahrräder. Ein ganz modernes und technisch anspruchsvolles Trekkingrad names My Afram aus dem Naturmaterial kommt Anfang 2017 in Deutschland auf den Markt. Ganz billig wird es nicht.

Das Bambusfahrrad My Afram Speedhub
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Das Bambusfahrrad My Afram Speedhub

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Als Werkstoff ist Bambus ein Tausendsassa. Häuser, Boote, Waffen oder Parkettböden werden aus dem "Holz der armen Leute" gefertigt. Etwas exotisch mag der Werkstoff beim Fahrradbau anmuten, doch bereits vor über 100 Jahre wurden Fahrradrahmen aus Bambus gefertigt.

So wirklich durchgesetzt hat sich der Werkstoff im Bikesektor nie, dennoch will die Firma My Boo das Bambusrad wieder salonfähig machen. Mit dem My Afram Speedhub kommt Anfang 2017 ein Trekkingrad der gehobenen Klasse mit vielen feinen Komponenten und einem Rahmen aus Bambus in Deutschland auf den Markt.

Dem My Afram sieht man auf dem ersten Blick sein ungewöhnliches Rahmenmaterial gar nicht an. Eigentlich wirkt das Bambus-Bike wie ein modernes Stadtfahrrad der gehobenen Preisklasse, dessen Rahmenrohre vom Durchmesser her an eine Aluminium-Konstruktion erinnern. Erst bei genauem Hinsehen lässt sich erkennen, dass hier tatsächlich verholztes Gras, nichts anderes ist Bambus, zum Einsatz kam.

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Foto: SP-X

Gefertigt wird die Bambus-Konstruktion in Handarbeit in Ghana. Gut 80 Arbeitsstunden soll es dauern, bis man dort ein Rahmen aufgebaut hat. Das kann man der Konstruktion durchaus ansehen, denn an entscheidenden Punkten wie dem Lenkkopf oder dem Tretlager werden die dicken Rahmenstangen mit solide anmutenden und sauber verarbeiten Verbindungsstücken zusammengehalten.

Diese Verbindungsstücke werden aus vielen mit Epoxidharz verstärkten Faserschichten aufgebaut und dann im Tube-to-tube-Verfahren mit den Rahmenrohren verklebt. In sehr ähnlicher Weise werden heute auch die Elemente von Carbonrahmen zusammengefügt.

Die restlichen Anbauteile des Bambus-Bikes entsprechen üblichen Komponenten, wie man sie auch von vielen anderen höherpreisigen Fahrrädern her kennt. So kommt am Hinterrad eine Rohloff Speedhub 500/14 zum Einsatz.

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Außerdem gibt es hydraulische Scheibenbremsen von Shimano, ein Brooks-Ledersattel, Ergon-Korkgriffe und Marathon-Plus-Reifen von Schwalbe. Schutzbleche, ein Gepäckträger, LED-Leuchten und auf Wunsch auch ein Nabendynamo von Son sorgen für gehobenen Alltagskomfort. Trotz der umfangreichen und hochwertigen Ausstattung wiegt das Fahrrad dank der leichten Rahmenkonstruktion nur 13,5 Kilogramm.

Um eine gewisse Torsionssteifigkeit zu ermöglichen, hat man sich übrigens für die ziemlich großen Durchmesser bei den Bambusrohren entschieden. My Boo gewährt die übliche Zwei-Jahres-Garantie auf diesen Rahmen.

Selbstverständlich sollte man als Käufer eine deutlich längere Haltbarkeit erwarten, denn immerhin kostet das My Afram in der Basisversion 3200 Euro. Ob der Rahmen allerdings besonders langlebig ist, bleibt abzuwarten. Zumindest soll Bambus nicht zu Ermüdungsbrüchen neigen.

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Foto: Haveltec

Wer sich ein Bambusfahrrad zulegt, erwirbt nicht nur ein exotisches Fahrrad, sondern gleich noch ein gutes Gewissen. Neben dem Erhalt von 20 Arbeitsplätzen in einer strukturschwachen Region unterstützt man mit diesem Geld laut Hersteller noch einige Sozialprojekte in Ghana. Und dann wird der Bambus-Fahrradrahmen außerdem noch aus einem nachwachsenden Rohstoff gebaut.

(SP-X)
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