Fahrbericht Opel Zafira - weiterhin höchst familientauglich

Düsseldorf · Opel hat seinen Van geliftet, auch um ihn fit für die hauseigene Konkurrenz im nächsten Jahr zu machen. Flexibel bei der Innenraumgestaltung war er schon immer. Jetzt ist er es auch bei der Konnektivität.

Opel Zafira - Familien-Van bekommt Facelift
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Opel Zafira - Familien-Van bekommt Facelift

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Foto: Opel

Der überarbeitete und ab Ende September erhältliche Opel-Familienvan kommt ohne den Zusatz Tourer vorgefahren und heißt dann wie schon die ersten zwei Generationen zuvor nur Zafira.

Neben dem Namensanhängsel werden noch einige Bedienknöpfe in Rente geschickt. Optisch orientiert sich der kompakte Van am Astra. Von ihm übernimmt er auch moderne Infotainment- und Assistenzsysteme. In Verbindung mit dem 88 kW/120 PS starken Einstiegsbenziner kostet der Zafira 21.990 Euro.

Die Veränderungen am Außenblech betreffen fast ausschließlich die Frontgestaltung. Statt der prägnanten Bumerang-Stilelemente um Scheinwerfer und Tagfahrlicht kommen nun die bereits aus Astra bekannten Scheinwerfer samt Tagfahrleuchten zum Einsatz. Dazu gibt es eine große dreidimensionale Chromspange mit dem Blitz-Logo und schon ist die Familienähnlichkeit zum neuen Astra hergestellt.

Der neue VW Sharan in Bildern
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Foto: VW

Im Innenraum haben die Opel-Designer die bisherige Instrumententafel gegen eine neue ausgetauscht. Hier finden nun die modernen Opel-Infotainmentsysteme ihren Platz. Sie ermöglichen via Apple Car Play und Android Auto eine einfache Smartphone-Anbindung.

Angenehmer Nebeneffekt: Da die Systeme über einen 7-Zoll-Touchscreen bedient werden, konnte die Anzahl der Bedienknöpfe sinken. Alles wirkt aufgeräumter und übersichtlicher. Natürlich verfügt der Zafira auch über das Telematiksystem Onstar.

Damit kann man nicht nur die Pannenhilfe ordern oder sich beim Navigieren helfen lassen, es lassen sich mit ihm auch bis zu sieben mobile Endgeräte mit dem System koppeln und so die Verbindung ins WWW herstellen. Damit sollte während der Fahrt in der Urlaub Ruhe auf den hinteren Plätzen herrschen, weil die Kids sich ganz und gar auf ihre digitale Welt konzentrieren können.

Bei alle modernen Errungenschaften: Der Zafira bleibt auch ganz analogen Eigenschaften treu. Der als Fünf- oder Siebensitzer (Aufpreis: 750 Euro) erhältliche Van punktet wie eh und je durch seine Variabilität. So lassen sich die Einzelsitze der zweiten und der optionalen dritten Reihe einfach umklappen, den Konfigurationsmöglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt. Zwei-, drei-, vier-, fünf-, sechs- oder sieben Plätze erforderlich?

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Probefahrt im Ford C-Max

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Foto: Hersteller

Kein Problem, alles ist schnell geändert. Die Sitze verschwinden bei Nichtbedarf im Kofferraumboden. Je nach Grundausstattung fasst das Gepäckvolumen zwischen 710 und 1.860 Liter (Fünfsitzer) beziehungsweise 152 bis 1.792 Liter (Siebensitzer). Wer Wert auf Komfort in der zweiten Reihe legt, freut sich am Loungepaket aus der höchsten Ausstattungsstufe Innovation.

Hier kann der Mittelplatz in eine Armlehne für die zwei äußeren Plätze umgewandelt werden. Die Außensitze lassen sich zudem in Längsrichtung um 28 Zentimeter sowie seitlich um fünf Zentimeter verschieben. In dieser viersitzigen Konfiguration lümmeln nicht nur Heranwachsende gerne. Ganz so fürstlich kommen die Passagiere der dritten Reihe natürlich nicht unter, für einen 4,67 Meter langen Van gehen die Platzverhältnisse aber auch hier in Ordnung.

Apropos Sitze: Für den Zafira hat Opel die AGR-zertifizierten Ergonomie-Sitze im Angebot. Fast Zweidrittel der Kunden ordern diese. Überhaupt entscheiden sich Zafira-Käufer gerne für die höheren Komfortniveaus und setzen auch reichlich Häkchen bei Extras.

Dazu zählen zum Beispiel Fahrerassistenzsysteme oder die LED-Scheinwerfer mit adaptiver Lichtverteilung und Fernlichtassistent. Der Familienvan wartet mit allen Features auf, die Opel im Programm hat. Der praktische Fahrradträger, der auf einer Art Schublade unter dem hinteren Stoßfänger herausgezogen wird, wird ebenfalls weiterhin offeriert. Bis zu vier Velos können darauf verstaut werden.

Der Citroen C4 Picasso im Test
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Foto: Hersteller

Das Motorenangebot umfasst Benziner, Erdgas- und Flüssiggas-Varianten und auch weiterhin Dieselaggregate. Das Leistungsspektrum reicht von 88 kW/120 PS bis zu 147 kW/200 PS. Auf die Selbstzünder fallen fast Zweidrittel aller Bestellungen und bei Opel rechnet man trotz der aktuellen Diskussion um Schadstoffemissionen damit, dass dieser hohe Wert auf mittelfristig weiterhin Bestand hat.

Im Angebot werden auch zwei 1,6-Liter-Selbstzünder mit ca. 120 und 140 PS sein. Die genauen Spezifikationen werden erst im Laufe des Sommers bekannt gegeben. Volumenmotor ist und bleibt wohl der 2,0-Liter-Diesel mit 125 kW/170 PS, der mit 400 Nm überzeugen kann und ab 32.790 Euro in der Preisliste steht.

Dieser agiert kraftvoll und lässt von Anfahrschwäche nichts spüren. Der Standardspurt gelingt in 10,1 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist bei 205 km/h erreicht. Opel gibt den Normwert mit 4,2 Litern an.

Bei ersten entspannten Testfahrten zeigte der Bordcomputer einen Durchschnittsverbrauch von 6,5 Litern an. In Verbindung mit dem mechatronischen Fahrwerkssystem, das drei Fahrmodi (Standard, Sport und Tour) ermöglicht, lässt sich die individuell angenehme Dämpferregelung anwählen.

Zafira, Sharan & Co: Beliebte Siebensitzer
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Zafira, Sharan & Co: Beliebte Siebensitzer

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Foto: Hersteller

Auf Benzinerseite stehen 1,4- und 1,6-Liter-Turbo-Motoren zur Wahl. Diese leisten zwischen 88 kW/120 PS und 147 kW/200 PS. Das Gros der Kunden entscheidet sich für das 1,4-Liter-Aggregat mit 103 kW/140 PS. Der Durchschnittsverbrauch liegt je nach Ausstattungsvariante zwischen 6,7 und 6,1 Liter. Wer sich für den Motor interessiert, muss mindestens 26.990 Euro anlegen.

Auch wenn im September 2017 der neue, mehr SUV-ähnliche Van in Zusammenarbeit mit PSA (Peugeot/Citroen) vorgestellt wird, soll der Zafira weiterhin Bestandteil des Opel-Portfolios bleiben. Der variable Sitzverwandlungskünstler hat bei den Rüsselsheimer weiterhin eine Zukunft.

Fünf oder siebensitziger, fünftüriger Kompaktvan, Länge: 4,67 Meter, Breite: 1,93 Meter (mit Außenspiegeln 2,10 Meter), Höhe: 1,66 Meter, Radstand: 2,76 Meter, Kofferraumvolumen: 710 bis 1.860 Liter (Fünfsitzer), 152 bis 1.792 Liter (Siebensitzer)

Benzinmotoren
1,4-Liter-Turbobenziner, 88 kW/120 PS, maximales Drehmoment: 200 Nm bei 1.850 — 4.200 U/min, 0-100 km/h: 11,9 s, Vmax: 190 km/h, Durchschnittsverbrauch: 6,7 — 6,1 Liter, CO2-Ausstoß: 158 - 150 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse: C,
Preis: ab 21.990 Euro

1,4-Liter-Turbobenziner, 103 kW/140 PS, maximales Drehmoment: 200 Nm bei 1.850 — 4.900 U/min, 0-100 km/h: 10,8 (10,9) s, Vmax: 200 (197) km/h, Durchschnittsverbrauch: 6,7 — 6,1 (6,9 - 6,5) Liter, CO2-Ausstoß: 158 - 150 (160 - 150) g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse: C (C),
Preis: ab 26.996 Euro (28.290 Euro) [Edition]
Werte in ( ) Sechsstufen-Automatik

1,6-Liter-Turbobenziner, 125 kW/170 PS, Sechsstufen-Automatik, maximales Drehmoment: 245 Nm bei 2.000 - 3.500 U/min, 0-100 km/h: 9,6 s, Vmax: 208 km/h, Durchschnittsverbrauch: 6,9 - 6,5 Liter, CO2-Ausstoß: 160 - 150 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse: C,
Preis: ab 29.940 Euro [Edition]

1,6-Liter-Turbobenziner, 147 kW/200 PS, maximales Drehmoment: 280 Nm bei 1.650 — 5.000 U/min, 0-100 km/h: 8,8 s, Vmax: 220 km/h, Durchschnittsverbrauch: 7,2 - 6,8 Liter, CO2-Ausstoß: 168 - 160 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse: D - C,
Preis: ab 29.495 Euro [Edition]

Erdgas (CNG) (H-Gas)
1,6-Liter-Turbo, Sechsgang-Getriebe, 110 kW/150 PS bei 5.000 U/min, max. Drehmoment 210 Nm bei 2.300 — 5.000 U/min, 0-100 km/h in 11,5 s, Vmax 200 km/h, Verbrauch 5,0 - 4,7 kg/100 km, 136 - 129 g CO2/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse: A
Preis: ab 29.740 Euro [Edition]

Autogas (LPG)
1,4-Liter-Turbobenziner, 103 kW/140 PS, maximales Drehmoment: 200 Nm bei 1.850 — 4.900 U/min, 0-100 km/h: 11,8 s, Vmax: 195 km/h, Durchschnittsverbrauch: 9,2 — 8,5 Liter, CO2-Ausstoß: 149 - 139 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse: B,
Preis: ab 28.840 Euro [Edition]

Dieselmotoren
2,0-Liter-Turbodiesel, 96 kW/130 PS, Sechsstufen-Automatik, maximales Drehmoment: 300 Nm bei 1.750 - 2.500 U/min, 0-100 km/h: 10,1 s, Vmax: 205 km/h, Durchschnittsverbrauch: 4,2 Liter, CO2-Ausstoß: 107 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse: A,
Preis: ab 30.090 Euro [Edition]

2,0-Liter-Turbodiesel, 125 kW/170 PS, maximales Drehmoment: 400 Nm bei 1.750 - 2.500 U/min, 0-100 km/h: 10,1 (10,1) s, Vmax: 205 (200) km/h, Durchschnittsverbrauch: 4,2 (4,8) Liter, CO2-Ausstoß: 107 (124) g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse: A (B),
Preis: ab 30.795 Euro (ab 32.090) [Edition])

(SP-X)
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