Fahrbericht Nissan Micra 1,0 - eine neue Basis

Paris · Nissan bietet seinen City-Profi Micra inzwischen auch in einer Variante mit kleinem Saugmotor an. Wir sind den Einliter gefahren.

Nissan Micra 1.0 - Sparmobil mit Saugmotor
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Nissan Micra 1.0 - Sparmobil mit Saugmotor

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Foto: Nissan

Kleinwagen fahren heißt auch immer, ein bisschen aufs Budget achten. Für diese Klientel hat Nissan nun eine neue Basisvariante des Micra nachgelegt.

Der 1,0 mit 52 kW/71 PS kostet 12.990 Euro. Das sind immerhin 2800 Euro weniger als beim stärkeren Benziner — eine Stange Geld, wenn Mobilität möglichst günstig sein soll. Aber wer wenig ausgibt, bekommt auch nur was er wirklich braucht.

Wer beispielsweise 8000 Kilometer pro Jahr zurücklegt und auf Klimaanlage oder Radio verzichten mag, aber eben einen Neuwagen fahren möchte, ist mit der Basis womöglich gut beraten. Bordcomputer, elektrische Fensterheber, Lichtsensor sowie Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung sind inbegriffen, Dinge, die zwar im Regelfall als Selbstverständlichkeit gelten, aber im niedrigen Preissegment eine Erwähnung wert sind.

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Foto: Ford

Und der günstigste Micra, auch das sei erwähnt, fährt nicht etwa in weiß vor, sondern präsentiert sich in "Ivory" lackiert — somit zieht der Hersteller die interessantere Farbe für den Einsteiger vor und verlangt für Standard-Weiß 250 Euro Aufpreis.

Entern wir den Kleinen — und stellen fest, dass sich auch bei der günstigen Ausgabe die Radstand-Verlängerung von 7,5 Zentimetern gegenüber dem Vorgänger bemerkbar macht. Der Micra ist ein geräumiges Auto und kann mit vier Metern Außenlänge problemlos bei früheren Kompaktwagenfahrern baggern.

Der Innenraum ist adrett, das abgeflachte Lenkrad passt gut zu den stoffbespannten Armaturen. Ein durchaus griffsympathischer Schalthebel aus matt-schwarzem Kunststoff versprüht die Botschaft "ich bin ein Grundmodell" — aber billig wirkt die Architektur so gar nicht. Der Wohlfühlfaktor fährt also mit.

Und das, obwohl der Kleinwagen so herrlich frei von Assistenten und Infotainment ist — oder, besser gesagt, sein kann. Denn haben kann man die Palette moderner Unvermeidbarkeiten ja schon. Für das Navi muss man allerdings zu einer höheren Ausstattungslinie greifen, während sämtliche Lines des kleinen Micra gegen 500 Euro Aufpreis sogar die Spur korrigieren und selbsttätig bremsen, wenn der Fahrer es mal nicht tut, obwohl Fußgänger kreuzen.

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Foto: VW

Aber erstmal den Einliter auf Trab bringen. Und das bedarf schon der Ausnutzung zumindest eines großen Teils der Drehzahl-Skala, denn selbst eine schlanke Tonne Leermasse beschäftigt die 95 Newtonmeter des Dreizylinders schon recht ordentlich.

Damit keine Missverständnisse entstehen: Der Kunde kann ja wissen, was ihn erwartet, und das ist in diesem Fall kein dynamisches Fahrzeug — hier liegt die Priorität im günstigen Einkauf.

Man muss klar sagen, dass die Basis-Maschine auf Kurzstrecken in Ordnung geht. Denn in der häufig überfüllten Stadt stört es weniger, dass der natürlich beatmete Otto nicht so auf Zack ist wie sein aufgeladener Genosse.

Da spricht das Datenblatt übrigens ebenfalls Klartext und bringt die Situation mit 15,1 Sekunden für den Standard-Sprint von 0 auf 100 km/h auf den Punkt. Den Verbrauch beziffert der Hersteller sogar noch mit 0,2 Litern weniger je 100 km im gemittelten NEFZ (im Vergleich zum 0,9 IG-T) und kommt auf 4,6 Liter.

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Foto: Hersteller

Wenigfahrer mit schmalem Budget dürften mit dem Micra 1,0 jedenfalls wunderbar leben können. Und das coole Design gibt es ja schließlich inklusive.

Kleinwagen, Länge: 4,00 Meter, Breite: 1,73 Meter, Höhe: 1,46 Meter, Radstand: 2,53 Meter, Kofferraumvolumen: 300 bis 1.004 Liter.

Nissan Micra 1,0: 1,0-Liter-Dreizylinder-Saugmotor, 5-Gang-Schaltgetriebe, 52 kW/71 PS, maximales Drehmoment: 95 Nm bei 3.500 U/min, 0-100 km/h: 15,1 s,

Vmax: 161 km/h,

Durchschnittsverbrauch: 4,6 Liter, CO2-Ausstoß: 107 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse: B,

Preis: ab 12.990 Euro

(csr)
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