Fahrbericht BMW 2er Cabriolet - optisch aufgefrischt

Düsseldorf · BMW hat das 2er Cabriolet überarbeitet. Außenoptik und Innenraum wurden aufgefrischt; zudem gibt es neue Ausstattungsoptionen. Fahrtechnisch bleibt hingegen alles beim Alten. Und das ist auch gut so.

BMW 2er Cabriolet - nach Facelift etwas verfeinert
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BMW 2er Cabriolet - nach Facelift etwas verfeinert

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Foto: BMW

Eigentlich gehört BMWs 2er Cabriolet zu den zeitlosen Grazien, die auf Schönheits-OPs durchaus verzichten könnten. Dennoch hat BMW dem mit eleganten Stoffdach gesegneten Zweitürer ein wenig mehr Glamour ins Gesicht gezaubert und gleich noch den Innenraum renoviert. Das sieht in der Tat etwas besser aus, ändert allerdings nichts am Fahrerlebnis, das schon wie zuvor vor allem eines ist: herrlich.

Etwas aufgepeppt hat BMW unter anderem die Front. Neu sind serienmäßige LED-Scheinwerfer mit nun sechseckigen Tagfahrlicht-Ringen und optionaler Adaptiv-Funktion. Darüber hinaus wurden Nierengrill und Luftöffnungen in der unteren Frontschürze modifiziert. Schließlich gibt es optionale LED-Nebelleuchten, drei neue Außenfarben und vier neue Aluräder-Designs.

Den Innenraum des 2er Cabriolets hat BMW ebenfalls in vielen Details modernisiert, wobei sich die Änderungen vor allem aufs Cockpit konzentrieren. Die auffälligste Neuerung betrifft den zentralen Bedienbereich in der Armaturenbrettmitte. Dieser Bedienkomplex ist jetzt stärker dem Fahrer zugeneigt. Auch die Anzeigen im Kombiinstrument wurden überarbeitet.

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Foto: Mercedes

In einigen Details hat BMW zudem für einen besseren Qualitätseindruck gesorgt. Eine besonders wichtige Neuerung betrifft das 8,8 Zoll große Display des Infotainment-Systems, dem sich künftig auch per Fingerspitze Befehle erteilen lassen. Optional können Kunden zudem eine induktive Ladestation für Smartphones sowie einen WLAN-Hotspot zum Anschluss von bis zu 10 Geräten bekommen.

Unberührt von der Modellpflege blieben die Motoren. Upgrades haben dem 2er Cabriolet bereits in den Jahren 2015 (Diesel) und 2016 (Benziner) Leistungssteigerungen und Verbrauchsminderungen beschert. Weiterhin gibt es vier Benziner (136 bis 340 PS) sowie drei Diesel (150 bis 224 PS).

Zur Testfahrt hat BMW den 140 kW/190 PS starken 220d in Kombination mit der über jeden Zweifel erhabenen, optionalen Achtgang-Automatik zur Verfügung gestellt. Üppige 400 Newtonmeter Drehmoment mobilisiert der Zweiliter-Vierzylinder, die im Fall des offenen 2ers allein über die Hinterachse herfallen, denn die beim Coupé angebotene Allradversion des 220d ist für das Cabrio nicht erhältlich.

Diesel und Cabrio? Die Mischung ist gewiss nicht jedermanns Sache, doch in diesem Fall ist der Selbstzünder nur bei höheren Drehzahlen akustisch als solcher vernehmbar. Vor allem im Offen-Modus — per Knopfdruck verschwindet die Stoffpelle in 20 Sekunden im Kofferraum — nimmt man während der Fahrt kaum mehr Motorgeräusche wahr, wenngleich man im Innenraum gut vor Fahrtwind geschützt ist.

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Foto: dpa, loe

Auch wenn das Triebwerk angenehm ruhig ist, bietet es durchaus Temperament. Die Sprintzeit aus dem Stand auf Tempo 100 beträgt rund siebeneinhalb Sekunden, maximal sind 225 km/h drin. Die Dieselversion lässt sich fraglos flott bewegen, allerdings merkt man auch das etwas hohe Gewicht, denn Karosserieversteifungen und Diesel machen den kleinen Open-Air-BMW über 1,6 Tonnen schwer.

In mancher Situation fühlt sich der 2er entsprechend mopsig an, wenngleich auch dieser 2er in flott angegangenen Kurven dem Fahrer ein breites Grinsen ins Gesicht zaubern kann. Untern Strich empfiehlt sich der Frischluft-BMW mit 220d eher als entspannter Cruiser denn als heißblütiges Kurvensuchgerät.

Wer sich zurückhält, wird an der Zapfsäule entsprechend belohnt, denn statt etwas über vier Liter, wie der Normverbrauch verspricht, wird man dann praktisch bei etwas über fünf Liter landen. Damit sind Spritkosten bei diesem Genussmobil eine eher vernachlässigbare Größe.

Ganz anders sieht das allerdings beim Kaufpreis aus, der im Fall des Diesels in Kombination mit Automatik erst bei gut 43.000 Euro losgeht. Der Markt der Möglichkeiten beim Zubehör ist BMW-typisch groß und kann leichthin ein fünfstelliger Betrag zusätzlich fällig werden.

Zweitüriges, viersitziges Cabriolet, Länge: 4,43 Meter, Breite: 1,77 Meter, Höhe: 1,41 Meter, Radstand: 2,69 Meter

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Sechs Cabrios für 2017

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Foto: BWM

218d, 2,0-l-Vierzylinder-Diesel, 110 kW/150 PS, maximales Drehmoment: 320 Nm bei 1.500 U/min, Vmax 213 km/h, 0-100 km/h in 8,4 s, Durchschnittsverbrauch: 4,3 l/100 km, CO2-Ausstoß: 114 g/km, Effizienzklasse A, Preis: ab 37.800 Euro

220d, 2,0-l-Vierzylinder-Diesel, 140 kW/190 PS, maximales Drehmoment: 400 Nm bei 1.750 - 2.500 U/min, Vmax 230 km/h, 0-100 km/h in 7,1 s, Durchschnittsverbrauch: 4,4 l/100 km, CO2-Ausstoß: 116 g/km, Effizienzklasse A, Preis: ab 41.100 Euro

225d, 2,0-l-Vierzylinder-Diesel, 165 kW/224 PS, maximales Drehmoment: 450 Nm bei 1.500 - 3.000 U/min, Vmax 243 km/h, 0-100 km/h in 6,2 s, Durchschnittsverbrauch: 4,9 l/100 km, CO2-Ausstoß: 128 g/km, Effizienzklasse A, Preis: ab 46.550 Euro

218i, 2,0-l-Vierzylinder-Benziner, 100 kW/136 PS, maximales Drehmoment: 220 Nm bei 1.250 bis 4.300 U/min, Vmax 207 km/h, 0-100 km/h in 9,4 s, Durchschnittsverbrauch: 5,5 l/100 km, CO2-Ausstoß: 129 g/km, Effizienzklasse B, Preis: ab 34.200 Euro

220i, 2,0-l-Vierzylinder-Benziner, 135 kW/184 PS, maximales Drehmoment: 270 Nm bei 1.350 bis 4.600 U/min, Vmax 226 km/h, 0-100 km/h in 7,7 s, Durchschnittsverbrauch: 5,8 l/100 km, CO2-Ausstoß: 133 g/km, Effizienzklasse A, Preis: ab 40.300 Euro

230i, 2,0-l-Vierzylinder-Benziner, 185 kW/252 PS, maximales Drehmoment: 350 Nm bei 1.450 bis 4.800 U/min, Vmax 250 km/h, 0-100 km/h in 5,9 s, Durchschnittsverbrauch: 6,0 l/100 km, CO2-Ausstoß: 138 g/km, Effizienzklasse B, Preis: ab 45.950 Euro

M240i, 3,0-l-Reihensechszylinder-Benziner, 250 kW/340 PS, maximales Drehmoment: 500 Nm bei 1.529 bis 4.500 U/min, Vmax 250 km/h, 0-100 km/h in 4,7 s, Durchschnittsverbrauch: 7,4 l/100 km, CO2-Ausstoß: 169 g/km, Effizienzklasse C, Preis: ab 53.500 Euro (Automatik)

(SP-X)
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