Bundesweites Städte-Ranking Düsseldorf fällt beim Thema Carsharing zurück

Berlin · In einem aktuellen Ranking der deutschen Städte zum Thema Carsharing-Netz belegt Düsseldorf mit fast 600 Fahrzeugen Platz elf. Köln landet als beste Millionenstadt auf Platz vier. Spitzenreiter bleibt Karlsruhe.

 Ein Carsharing-Fahrzeug der Herstellers Ford (Archiv).

Ein Carsharing-Fahrzeug der Herstellers Ford (Archiv).

Foto: dpa, Ford

Mit durchschnittlich 2,71 Fahrzeugen pro 1000 Einwohnern führt Karlsruhe mit dem örtlichen Anbieter Stadtmobil die Rangliste des Bundesverbands Carsharing weiterhin mit großem Abstand vor Stuttgart und Freiburg an. Die Studie wird alle zwei Jahre erhoben.

Düsseldorf kommt auf 0,94 Fahrzeuge pro 1000 Einwohner und landet damit auf Platz elf. In absoluten Zahlen hat Düsseldorf insgesamt 576 Carsharing-Fahrzeuge. Düsseldorf erzielt damit hinter Köln den zweithöchsten Wert einer NRW-Stadt.

Im Vergleich zu früheren Rankings hat Düsseldorf jedoch Plätze eingebüßt. 2013 reichte es mit einem leicht besseren Wert noch zu Rang vier, vor zwei Jahren war es Platz neun. Köln ist mit 1,27 Autos Einwohner unter den vier deutschen Millionenstädten diejenige mit der größten Carsharing-Dichte. In der Domstadt stehen insgesamt 1347 Fahrzeuge zur Verfügung.

Der Bundesverband CarSharing e.V. erhebt alle zwei Jahre die Zahl der Carsharing-Fahrzeuge in deutschen Städten und Gemeinden mit mehr als 50.000 Einwohnern. Der Verband befragt dazu alle in Deutschland tätigen Carsharing-Anbieter.

Als weitere NRW-Städte folgen Aachen (0,72) mit 176 und Münster (0,66) mit 205 Carsharing-Fahrzeugen an 14. und 15. Stelle. Bonn landet mit 116 Fahrzeugen auf Rang 36 (0,36), Leverkusen mit 35 Fahrzeugen auf Platz 47 (0,21). Wuppertal als 63. kommt auf 50 Fahrzeuge (0,14), Krefeld als 86. auf 19 Fahrzeuge (0,08). Erst auf Platz 112 findet sich Duisburg mit 20 Fahrzeugen und damit nur 0,04 pro 1000 Einwohnern wieder.

Noch weiter unten in der Rangliste stehen Mönchengladbach, auf Platz 130 mit sechs (0,02), und Neuss als 132. mit lediglich drei zur Verfügung stehenden Carsharing-Fahrzeugen.

"Die Carsharing-Versorgung hat sich seit 2015 in vielen Städten verbessert", berichtete Verbandsgeschäftsführer Willi Loose. Vor allem die stationsbasierten Angebote mittelständischer Anbieter befreiten Haushalte von der Notwendigkeit eines eigenen Autos. Er forderte die Städte auf, mehr Flächen in Innenstädten für Carsharing-Autos bereitzustellen.

Seit September gelte das Carsharing-Gesetz, wonach jede Kommune jederzeit Stellplätze für Carsharing-Anbieter als Sondernutzung einrichten kann. "Die rechtlichen Instrumente sind da. Die Städte können ihre Angebote sichtbarer machen", sagte Loose.

Dass Städte im Ranking zurückfielen, liege meist nicht an einer Verschlechterung der Situation - sondern daran, dass sie von anderen Städten überholt wurden. Auf den ersten zehn Plätzen des Rankings gibt es vier Städte mit weniger als 250.000 Einwohnern - neben Freiburg und Göttingen auch Heidelberg und Tübingen.

Das zeige, dass Carsharing keineswegs nur ein Phänomen der Großstädte sei. Die Zahl der Nutzer von Carsharing war 2016 um rund ein Drittel auf 1,7 Millionen Kunden gestiegen.

(ate)
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