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Buenos Verhinderte Ausstellung nach 40 Jahren eröffnet

Buenos · Aires (dpa) David Alfaro Siqueiros, Diego Rivera und José Clemente Orozco sind die Begründer der modernen mexikanischen Malerei. Vor mehr als 40 Jahren kamen ihre Werke in Chile unter Beschuss der Truppen Pinochets. Jetzt sucht die Sammlung neuen Anschluss an Südamerika. In Buenos Aires ist nun eine Ausstellung zu sehen - der mexikanische Kunstsammler Álvar Carrillo Gil hatte seine einzigartige Sammlung der drei Großen, auch bekannt als die "tres Grandes" gestiftet, um ein Museum aufzubauen.

Noch vor der Eröffnung des heute anerkannten Museums in Mexiko-Stadt sollte Chile inmitten des sozialistischen Experiments von Salvador Allende die Möglichkeit bekommen, die Werke der sozial engagierten "tres Grandes" zu bewundern. Am 13. September 1973 sollte Chiles sozialistischer Präsident die Ausstellung mit Werken eröffnen. 169 Exponate waren bereits im Kunstmuseum von Santiago de Chile aufgehängt worden. Pablo Neruda schrieb die Einleitung für das Ausstellungsprogramm: "Das Feuer dieser Gemälde, das nicht zu löschen ist, dient auch unseren Verhältnissen." Es sollten die letzten Zeilen sein, die vom Literaturnobelpreisträger zu Lebzeiten veröffentlicht wurden.

Denn zwei Tage vor der geplanten Eröffnung, am 11. September, führte General Augusto Pinochet in Chile den blutigen Staatsstreich an, der das Militär an die Macht brachte. Auch das Kunstmuseum von Santiago de Chile wurde von Panzern beschossen. Die mexikanischen Kunstwerke blieben unversehrt, weil sie sich im zweiten Stock über der Schusslinie befanden. Der Kurator Fernando Gamboa konnte die 26 Kisten mit den Ausstellungsstücken 15 Tage später zurück nach Mexiko bringen.

Die Schau "La exposición pendiente" (Die ausstehende Ausstellung) vereint nun 76 der damals geretteten Werke von Rivera, Siqueiros und Orozco sowie eine Dokumentation über die damals gescheiterte Ausstellung und die dramatischen Geschehnisse. Bevor die Schau ins Nationale Kunstmuseum von Buenos Aires zog, war sie schon in Chile zu sehen. Außerdem sollen die Werke in Lima ausgestellt werden.

(DPA)
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