Kurzkritik Tragische Figur der globalen Politik

Er hatte gläubige Anhänger und zugleich erbitterte Gegner. Rund einhundert Jahre nach seiner Wahl zum 28. Präsidenten der USA gilt Thomas Woodrow Wilson noch immer als eine der einflussreichsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts und zugleich als eine der rätselhaftesten.

Der Heidelberger Historiker Manfred Berg hat jetzt eine lesenswerte Biografie über den Menschen und Politiker geschrieben, der den Weltfrieden wollte und zum Kriegspräsidenten wider Willen wurde. Berg zeichnet profund den Lebensweg des wortmächtigen Intellektuellen nach, der die politische Bühne erst spät und unspektakulär betrat. Gleichwohl prägte der Amerikaner mit dem Eintritt seines Landes in den Ersten Weltkrieg die Geschichte des 20. Jahrhunderts. Er scheiterte am alten Europa. chd

(RP)
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