Schrumpfniere - Ende vieler Erkrankungen

Entstehung Häufig sind Schrumpfnieren die morphologische Endstrecke einer Vielzahl von Nierenerkrankungen. Dies können sowohl eigenständige Nierenerkrankungen (Nierenkörperchenentzündungen) als auch langjährige Schmerzmitteleinnahme und schlecht kontrollierter hoher Blutdruck sein.

Diagnose Als grobe Merkregel kann gelten, dass eine gesunde Niere ungefähr so gross wie die Faust des Patienten ist. Bei Schrumpfnieren sind die Nieren — wie der Name sagt — verkleinert, was sonographisch gemessen werden kann. Zusätzlich sieht die sonst scharf abgegrenzte Mark-Rinden-Grenze im Ultraschall verwaschen aus.

Therapie Eine Therapie ist nicht bekannt, viele Patienten sind im weiteren klinischen Verlauf auf ein Nierenersatzverfahren in Form der Dialyse angewiesen. hö

Dialyse — wenn die Niere ersetzt werden muss

Hintergrund Wenn die Entgiftungsleistung der Niere so herabgesetzt ist, dass eine Vergiftung durch im Körper zurückgehaltene Nierenstoffe droht, ist der Patient auf eine Entgiftung per Dialyse angewiesen. Laborchemischer Marker dieser Vergiftung ist das Serum-Kreatinin (besser noch die Kreatinin-Clearance aus dem 24-Stunden-Sammelurin) sowie der Harnstoff. Es kann zu Elektrolyt- und pH-Verschiebungen im Blut kommen, die lebensgefährlich werden können. Symptome Die Patienten fühlen sich abgeschlagen, appetitlos, klagen über Juckreiz und Luftnot und sind häufig (auch in der Lunge) überwässert.

Therapie Ziel ist neben der Entgiftung des Blutes über eine Membran ein Ausgleich der durcheinander geratenen Blutstoffe sowie ein bilanzierter Volumenhaushalt. Neben den unterschiedlichen Hämodialyseverfahren — chronische Dialysepatienten werden meist drei mal vier Stunden pro Woche behandelt im Gegensatz zu Patienten mit akuten Problemen auf der Intensivstation, die kontinuierlich über viele Stunden dialysiert werden können — gibt es die Möglichkeit der Peritonealdialyse, die durch den Patienten selbständig zu Hause durchgeführt wird. hö

Letzte Rettung: Transplantation

Hintergrund Für viele Dialysepatienten stellt eine Nierentransplantation die optimale Behandlungsform dar, da sie durch ein Spenderorgan nicht mehr auf die mehrmals pro Woche durchzuführende Dialysebehandlung angewiesen sind. Diese Freiheit wird durch die Einnahme von Medikamenten erkauft, die das Immunsystem unterdrücken, einer Abstoßung des Organes entgegenwirken und die lebenslang eingenommen werden müssen, da das Spenderorgan sonst unwiederbringlich verloren geht. Symptome Durch diese Immunsuppressiva wird stark in die natürlichen Abwehrmechanismen des Organismus eingegriffen, der Patient kann leichter eine Infektionskrankheit und auch eine bösartige Erkrankung bekommen als ein Gesunder. Therapie Die Gefahr der Abstoßung des Organs sowie eine mögliche Virusinfektion sollten früh erkannt werden. Aus diesem Grund sind engmaschige Kontrolluntersuchungen beim Nephrologen unerlässlich. hö

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