Oberhausen Sarah Connor liefert in Oberhausen eine große Show

Oberhausen · Sarah Connor scheint wirklich überrascht von der Begeisterung, die ihr in der Arena Oberhausen entgegenschlägt. 11.000 Fans stecken sich lange, bevor die Delmenhorsterin um 20.30 Uhr die Bühne betritt, gegenseitig mit ihrer Vorfreude an. "Unsere Show wurde gar nicht für so große Hallen ausgelegt", sagt die Sängerin in schwarzer Rockröhren-Kluft. Doch ihre Präsenz auf zwei Großbildleinwänden, eine ordentliche Lichtshow und eine blendend aufgelegte Band, die bei einem Akustikset auf einem Steg nach vorne ins Publikum fährt - das reicht, um diesen Abend besonders zu machen.

"Muttersprache" heißt Sarah Connors aktuelles Album, das sie komplett spielt. Ganz offensichtlich tragen die Fans die Entscheidung, von englischen zu deutschen Texten zu wechseln, mit. Vielleicht hat es ihr sogar neue eingebracht, denn Musik in der Landessprache wird immer erfolgreicher. Connors "Deutsches Liebeslied" hat noch etwas vom sanftem Nationalismus wie in Mias "Was es ist". Doch ein Song wie "Halt mich" klingt nicht nur dem Titel nach, sondern auch musikalisch und textlich nach Herbert Grönemeyers Deutschrock. Er ist eine tiefer schürfende Reflexion über das Leben in einem Land, das Waffen in alle Welt verkauft, in dem es aber erst einen Shitstorm gibt, wenn es um Aufregung in den sozialen Netzwerken wie beim "Straffe-Titten-Skandal" gibt. Da wird klar: Das blonden Party-Pop-Sternchen ist erwachsen geworden - hat aber den Humor nicht verloren: "Ich bin 35. Selfies bitte nur noch von oben und mit Filter", weist sie einen Fan an, der zu ihr auf die Bühne darf.

(RP)
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