Los Angeles Meister des Horrors: Regisseur Wes Craven ist tot

Los Angeles · Mit "Scream" gelang ihm ein Kassenschlager, ausgerechnet im totgeglaubten Genre des Teenie-Horrors. Die an Edvard Munchs Gemälde "Der Schrei" angelehnte Tätermaske gibt es heute in jeder Karnevalsabteilung. Wenn Wes Craven auf dem Regiestuhl Platz nahm, ging es zumeist sehr blutig zu. Er war ein Meister seines Genres und lehrte Kinobesucher über Jahrzehnte hinweg das Gruseln. Jetzt ist er nach einem Krebsleiden im Alter von 76 Jahren in Los Angeles gestorben.

Regisseur Wes Craven ist verstorben, der Meister des Horrors
Foto: ap

Der in Cleveland, Ohio geborene Craven studierte Psychologie und Literatur und kam über Umwege nach Hollywood. Der Durchbruch gelang ihm 1972 mit "Last House On The Left", einer Geschichte über die Vergewaltigung zweier junger Mädchen und die Rache der Eltern. Sein Konzept blieb simpel: "Wenn Blut fließt, schreien die Leute immer." Dem Motiv Rache und dem Vertauschen von Opfer-Täter-Rollen blieb Craven in vielen seiner Filme treu.

Mit "A Nightmare on Elm Street" errang er 1984 schließlich Weltruhm und erschuf einen Horrorfilm-Klassiker. Der in Träumen erscheinende Massenmörder Freddy Krueger durfte in acht Fortsetzungen mit seinen Klingenhänden über die Leinwand schlitzen und töten. Dabei durchläuft Krueger sogar eine doppelte Umkehr: erst Täter, dann Opfer, dann wieder Täter. Eine Kultfigur des Horrors war geboren.

Das Spiel mit der Psyche war Cravens Spezialität; seine Botschaft: "Horrorfilme erschaffen keine Angst. Sie setzen sie frei."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort