1800-Seelen-Dorf erwartet 75.000 Fans Wacken - Das Metal-Mekka erwacht

Wacken · Rund 1800 Menschen leben in Wacken - in den nächsten Tagen kommen mehr als 75.000 dazu. Dann wird aus der beschaulichen Gemeinde in Schleswig-Holstein wieder ein Metal-Mekka für Fans aus aller Welt.

Beim Wacken Open Air (W:O:A) wirbeln seit mehr als einem Vierteljahrhundert "Metalheads" den kleinen Ort durcheinander. Das dreitägige Festival startet offiziell am Donnerstag. Doch schon am Tag vorher gibt es ein Vorprogramm mit einem der ersten Höhepunkte: dem traditionellen Auftritt der "Wacken Firefighters", der Musikgruppe der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr.

Stunden vorher werden bereits die ersten Fans erwartet, die mit dem sogenannten "Metal Train", einem Zug aus Süddeutschland, in Itzehoe ankommen. Auf dem mehr als 220 Hektar großen Festival-Gelände stehen Campingplätze für die Besucher bereit. Unterkünfte rund um Wacken sind schon seit Monaten ausgebucht.

Louder than Hell - 20 Bands auf acht Bühnen

Denn die Tickets für das weltgrößte Heavy-Metal-Festival sind heiß begehrt und innerhalb weniger Stunden nach Verkaufsstart vergriffen. Das liegt nicht zuletzt an den oft sehr berühmten Headlinern des Events: Szene-Größen wie die Scorpions, Ozzy Osbourne und Motörhead haben bereits die Wacken-Bühnen gerockt.

Bei der diesjährigen 27. Auflage des Open Airs sollen unter anderem Iron Maiden, Saxon, Triptykon und Blind Guardian für die Beschallung der Besucher sorgen. Unter dem Motto "Louder Than Hell" werden insgesamt mehr als 120 Bands auf acht Bühnen erwartet. Außerdem stehen Wrestling-Showkämpfe, ein mehrtägiger Poetry Slam und ein Talentwettbewerb für Nachwuchsbands auf dem Festival-Programm.

Rucksäcke und Taschen wegen Terrorangst verboten

Unter dem Eindruck der jüngsten Attentate wurde das Sicherheitskonzept in diesem Jahr verschärft: So sind Rucksäcke und Taschen auf dem gesamten Festivalgelände verboten. Außerdem will die Polizei die Zahl der Sicherheitskräfte erhöhen. Eine konkrete Gefahrenlage gebe es nicht, sagte ein Polizeisprecher.

Seine Gartenzwerg-Sammlung könnte Marco Sorrentino (39) sicherlich gut nach Wacken schicken: Der Freiburger kreiert und sammelt Heavy-Metal-Gartenzwerge. Die kleinen Figuren im unkonventionellen Look erfreuen sich bei Anhängern der harten Musik großer Beliebtheit. Vor allem vor Musikfestivals würden sie gesammelt und getauscht, sagte Sorrentino in Freiburg der Deutschen Presse-Agentur. Für Heavy-Metal-Fans sei der Gartenzwerg mittlerweile zu einem Symbol geworden, jedes Jahr gestalte er neue Figuren.

"Aus einer Spielerei vor sechs Jahren hat sich ein Hobby und eine Leidenschaft entwickelt", sagte Sorrentino. Im Gegensatz zu gewöhnlichen Gartenzwergen tragen die aus wetterfestem Kunstharz gefertigten Heavy-Metal-Figuren keine roten, sondern schwarze Zipfelmützen - zudem Lederkluft, meist haben sie eine Bierflasche in der Hand und manche zeigen Bauch.

Eine männliche Domäne ist es seit diesem Jahr nicht mehr, die Jungs haben weibliche Konkurrenz bekommen: Erstmals hat der Freiburger Heavy-Metal-Gartenwerge in Frauengestalt entworfen - typisch Zwerg mit Zipfelmütze und wie die Männer auch im Metal-Look.

(felt/dpa)
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