Holstein hört Inga Copeland: "Inga Copeland"

Düsseldorf · Inga Copeland ist Teil des britischen Duos Hype Williams, das inzwischen in Berlin produziert. Mit ihrem Partner Roy Blunt hat sie zwei Alben und eine Maxi-Single gemacht, und diese drei Veröffentlichungen gehören zu den faszinierendsten Platten der vergangenen zwei Jahre.

Nun bringt Inga Copeland auf eigene Faust vier Stücke auf einer Maxi-Single heraus, und auch sie sind großartig. Im Gegensatz zu den Sound-Exkursionen von Hype Williams sind die Kompostionen eingängiger, poppig geradezu. Als eine Mischung aus Burial, Portishead und den Bands aus der Shoegaze-Zeit wurde der Klang dieser Maxi beschrieben, und das trifft es gut.

Die Musik hat etwas Verwaschenes, als hätte Copeland das Mikrofon nicht im Probenraum aufgestellt, sondern draußen hinter der geschlossenen Tür. Auf weite Synthie-Fläche prasseln Beats, manchmal kommen Vogelgezwitscher und Pferdewiehern hinzu, die Stimme weht in der Ferne vorüber.

Das ist Musik aus dem Nebel, sehr langsam; ein Bewusstseinsstrom, der zuweilen kindlich wirkt. Diese Musik lässt nachvollziehen, was es heißt, heute zu leben.

(das)
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