Reformationsgottesdienst in Altenberg Kardinal Woelki schenkt Präses Rekowski ein Luther-Bildnis

Altenberg · Nicht nur in Wittenberg wird am Reformationstag gefeiert, auch in Altenberg. Dort hielten der Erzbischof von Köln Kardinal Rainer Maria Woelki und der Präses der rheinischen Kirche Rekowski Gottesdienst.

 Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki überreicht dem Präses der evangelischen Kirche im Rheinland Manfred Rekowski ein Lutherbildnis.

Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki überreicht dem Präses der evangelischen Kirche im Rheinland Manfred Rekowski ein Lutherbildnis.

Foto: Joern Neumann

Höhepunkt des Reformationsgedenkens 2017 in Nordrhein-Westfalen war ein gemeinsamer Gottesdienst von Protestanten und Katholiken im Altenberger Dom. Eingeladen dazu hatten der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki und der Präses der evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski. Unter den Gästen war auch NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU).

Im Dom war schon eine Stunde vor Beginn der Vesper um 18 Uhr kein Sitzplatz mehr zu bekommen. Also saßen die Besucher in der Simultankirche nicht nur, sie standen dicht gedrängt. In dem Gotteshaus feiern heute sowohl Katholiken als auch Protestanten regelmäßig Gottesdienst. So stand auch die Ökumene im Zentrum dieses Gottesdienstes.

Präses Rekowski rief in seiner Predigt zu mehr Einheit der beiden Kirchen auf. Christen beider Konfessionen trügen Verantwortung für Fortschritte in der Ökumene gleichermaßen. "Für Versöhnung einzustehen ist unser Amt als Christen", sagte Rekowski und wandte sich damit auch direkt an den Erzbischof. Woelki hatte Ende September in einem Zeitungsbeitrag eine verhaltene Zwischenbilanz der gegenseitigen Bemühungen um mehr Ökumene gezogen. Er hatte unter anderem davor gewarnt, Differenzen beider Kirchen in sozialethischen und theologischen Fragen zu sich einander ergänzenden Unterschieden umzudeuten. Das sei "Etikettenschwindel". Diese Äußerungen hatten in der rheinischen Landeskirche für Verstimmung gesorgt.

Sowohl die evangelische als auch die katholische Kirche in Deutschland sprechen von "Einheit in versöhnter Verschiedenheit" als gemeinsamen Ziel. Dass dafür auch persönliche Sympathien mitentscheidend sind, sah man am Reformationstag in Wittenberg und Altenberg. Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz, und Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, EKD-Ratsvorsitzender, zeigten im Festgottesdienst in Wittenberg am Dienstag, dass sie sich auch persönlich zugetan sind.

In Altenberg tauschten Kardinal Woelki und Präses Rekowski kaum einen Blick miteinander. Kardinal Woelki betonte in seiner Predigt die Bedeutung der gemeinsamen Taufe. Sie sei das Entscheidende im Bekenntnis zu Jesus Christus und nicht etwa die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Konfession. Zuletzt sprachen Woelki und Rekowski noch ein gemeinsames Bekenntnis. Ein besonderes Gastgeschenk hatte der Kardinal noch kurz vor dem Gottesdienst organisiert. Am Ende des Gottesdienstes überreichte er dem Präses ein Luther-Bildnis.

(heif)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort