Russische Paare "Waiting" — Fotoprojekt zeigt werdende Eltern im Schlaf

Moskau · Eine Schwangerschaft ist nicht nur eine der anstrengendsten, sondern auch eine der schönsten Zeiten im Leben einer Frau. Um zu zeigen, wie Paare miteinander umgehen, wenn die Frau schwanger ist, hat die Künstlerin Jana Romanova werdende Eltern dann fotografiert, wenn sie nicht posieren können – nämlich im Schlaf.

Künstlerin fotografiert werdende Eltern im Schlaf
11 Bilder

Künstlerin fotografiert werdende Eltern im Schlaf

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Eine Schwangerschaft ist nicht nur eine der anstrengendsten, sondern auch eine der schönsten Zeiten im Leben einer Frau. Um zu zeigen, wie Paare miteinander umgehen, wenn die Frau schwanger ist, hat die Künstlerin Jana Romanova werdende Eltern dann fotografiert, wenn sie nicht posieren können — nämlich im Schlaf.

Früh morgens, irgendwo in Moskau und St. Petersburg. Hier kuschelt sich ein Paar verliebt aneinander, da hält sie ihre Hand schützend vor ihren immer größer werdenden Bauch, in einer ganz anderen Wohnung liegen die Eltern eines ungeborenen Kindes auf einer Couch.

Für ihr Foto-Projekt "waiting" hat Jana Romanova die auf die Geburt wartenden Eltern dort fotografiert, wo sie ganz intim miteinander sind: in ihren Betten, und zwar dann noch, wenn sie schlafen. Große Posen wie auf all den Fotos, die man von den meisten Schwangeren so kennt, gibt es hier nur unbewusst. So halten einige Männer ihre Frauen schützend in ihren Armen, andere liegen hingegen mit ihren Rücken zueinander. In einem Youtube-Video zeigt Romanova, wie sie bei ihrer Arbeit vorgegangen ist.

Doch soll das Projekt nicht nur Einblicke bieten in das Schlafverhalten werdender Eltern, sondern auch die Zimmer der Russen zeigen. "Ich will zeigen, wie junge Familien in großen Städten in Russland 20 Jahre nach dem Zerfall der Sowjetunion leben", sagt sie. "Ihre Kinder werden dieses Land nur aus den Geschichtsbüchern kennenlernen."

So sieht man Zimmer, die man in vielen Ländern der Erde vermuten könnte. Handys liegen auf den Nachttischen neben den Betten, Fernbedienungen auf der Couch, dort huschen Katzen über die schlafenden Paare, hier hängen die Bastelarbeiten der Tochter an der Wand. Was gleich ins Auge fällt, sind die Schlafklamotten und die Bettwäsche der Paare. Und auch da gilt: Geschmäcker sind sehr verschieden.

Noch bis zum 1. Mai gibt es die Möglichkeit, das Buch von der Crowdfunding-Kampagne der Fotografin vorzubestellen und ihr Projekt somit zu unterstützen. Dass das Buch in Druck gehen wird, steht bereits fest: Seit dem 9. April hat die Künstlerin genug Geld gesammelt, um ihren Traum vom eigenen Bildband zu verwirklichen.

(spol)
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