Star-Architektin Zaha Hadid war die "Königin der Kurven"

Düsseldorf · Norman Foster, Daniel Libeskind, Richard Rogers - selbst Laien kennen solch berühmte Architekten-Namen. Lange Zeit war in den obersten Etagen der Baukunst kaum eine Frau zu finden - erst mit Zaha Hadid hat sich das geändert. Hier sehen Sie ihre Gebäude in Deutschland.

 Architektin Zaha Hadid ist im Alter von 65 Jahren gestorben.

Architektin Zaha Hadid ist im Alter von 65 Jahren gestorben.

Foto: dpa, fa mb

Dabei gelang der irakisch-britischen Architektin erst recht spät der ganz große Sprung nach oben. Jetzt erlag sie mit 65 Jahren völlig überraschend in Miami einem Herzinfarkt - die Architektenwelt trauert.

Spätestens als sie 2003 das erste von einer Frau realisierte Museumsgebäude in den USA fertigstellte - das Contemporary Arts Center in Cincinnati im Bundesstaat Ohio -, hatte sich die gebürtige Irakerin durchgesetzt.

Highlights ihrer Karriere

Weitere Highlights ihrer Karriere: Das Olympische Schwimmstadion in London (2012) sowie das Nationalmuseum für die Künste des 21. Jahrhunderts in Rom — ein Ereignis, das in der Ewigen Stadt, die sich nicht gerade durch viele Neubauten auszeichnet, besonders gefeiert wurde.

Das Museum trägt deutlich ihre Handschrift: Die Konstruktion aus Zement, Glas und Stahl mit hohen und hellen Räumen hat keine rechten Winkel. Bereits Jahrzehnte zuvor hatte sie diese Ideen auf Papier gebannt. "Königin der Kurven" wurde sie wegen ihres Stils genannt.

Bereits in den 80er Jahren hatte Hadid ihre ganz eigene Handschrift, viele ihrer Entwürfe mit exzentrischen Schrägperspektiven und frei schwebenden Bauteilen allerdings blieben Fiktion. Sie musste sich damals anhören, ihre Arbeiten seien eher für Galerien geeignet als für die Wirklichkeit.

"Erfinderin des Post-Konstruktivismus"

Eine größere Öffentlichkeit wurde 1983 aufmerksam auf sie, als Hadid ihren nicht realisierten Entwurf für den Freizeit- und Erholungspark "The Peak Leisure Club" in Hongkong vorstellte, der keinen einzigen rechten Winkel vorsah.

Seitdem wurde sie als "Erfinderin des Post-Konstruktivismus" gefeiert. 2004 erhielt sie als bisher einzige Frau den renommierten Pritzker-Architekturpreis.

Auch in Deutschland war sie aktiv, an mehreren Orten kann man ihre Werke sehen. Das Vitra-Feuerwehrhaus in Weil am Rhein etwa. Oder das Zentralgebäude im Leipziger BMW-Werk, das ihr den Deutschen Architekturpreis einbrachte.

Die als temperamentvoll und etwas exzentrisch geltende Hadid war Anfang der siebziger Jahre für ihr Studium an der renommierten Architectural Association School gekommen — dort eröffnete sie Jahre später auch ihr Architektenbüro.

(kha/dpa)
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