Jenseits von Glück und Unglück

Eine Mutter stirbt. Doch der Sohn spürt keinen Verlust, keine Trauer. Er hält Totenwache, raucht Zigaretten, lebt sein Leben. Dann aber holt er sich am Strand einen Sonnenstich - und erschießt einen Araber, fast beiläufig.

Erst als er im Gefängnis dafür büßen soll, packt ihn Verzweiflung. Mit trostloser Nüchternheit erzählt der Existenzialist Albert Camus die Geschichte eines Menschen, der fremd in der entfremdeten Welt gestrandet ist. Zu spät erkennt er, dass es an ihm selbst gelegen hätte, seinem Dasein Sinn zu geben. Das Absurde findet bei Camus Ausdruck in einer Sprache, die ausgelaugt ist von allen Gefühlen, hart und klar das Leben beschreibt, wie es nicht auszuhalten ist. dok

(RP)
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