Los Angeles Der Komiker mit dem lockigen Haar

Los Angeles · Hollywood-Schauspieler und Regisseur Gene Wilder gestorben.

Gene Wilder: Fotos aus dem Leben vom Komiker und Schauspieler
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Aus dem Leben des Komikers

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Der US-amerikanische Schauspieler und Regisseur Gene Wilder ist tot. Nach Angaben seiner Familie starb er am Montag in seinem Haus im US-Bundesstaat Connecticut. Wilder hatte in den vergangenen Jahren an Alzheimer gelitten und starb an Komplikationen der Krankheit, wie die Familie mitteilte. Er wurde den offiziellen Angaben zufolge 83 Jahre alt - anderen Quellen zufolge war er erst 81.

Der Komödiant mit den lockigen bis wirren Haaren, in den 1970er und 1980er Jahren einer von Hollywoods bekanntesten Komikern, spielte oft durchgeknallte Typen, wie sie nur ein Regisseur wie Mel Brooks erfinden konnte - ob bei "Frankenstein Junior" oder "Frühling für Hitler" von 1968. In "Der wilde wilde Westen" gab Wilder auf brillante Art einen versoffenen Revolverhelden, und in "Carlie und die Schokoladenfabrik" (Willy Wonka & the Chocolate Factory") eroberte er ab 1971 die Herzen der Kinder der Welt. Wilder spielte auch in Woody Alles Komödie "Was Sie schon immer über Sex wissen wollten" und Stanley Donens "Der kleine Prinz" mit.

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Regisseur Mel Brooks, der häufig mit Wilder zusammenarbeite, würdigte seinen Kollegen und Freund als ein "wahrhaft großartiges Talent unserer Zeit". Er habe alle ihre gemeinsamen Filme mit seiner "Magie" gesegnet, schrieb Brooks gestern auf Twitter, "und er hat mich mit seiner Freundschaft gesegnet". Brooks hatte Wilder 1968 in der Musical-Satire "Frühling für Hitler" die Rolle des neurotischen Buchhalter Leo Bloom gegeben, für die Wilder eine Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller bekam. Wilder wurde am 11. Juni 1933 als Jerome Silberman in Milwaukee geboren. Sein Vater war russischer Emigrant, seine Mutter polnischer Abstammung. 1961 gab er mit dem Künstlernamen Gene Wilder sein Debüt am Broadway. 1963 stand er dort gemeinsam mit Anne Bancroft in Brechts "Mutter Courage" auf der Bühne. Eine Nebenrolle in dem erfolgreichen Gangsterfilm "Bonnie_und_Clyde" brachte ihm 1967 Aufmerksamkeit, in dem für ihn typischen Part eines sanftmütigen Durchschnittsmannes, der mit außergewöhnlichen Herausforderungen zu kämpfen hat.

Auch als Autor und Regisseur von Filmkomödien bewies er ein glückliches Händchen, unter anderem mit "Sherlock Holmes' cleverer Bruder" von 1975 und "Die Frau in Rot" (1984), die ihm einen seiner größten Erfolge bescherte. Zusammen mit Richard Pryor, mit dem er vier Komödien drehte, stieg er zu einem der populärsten Komiker-Duos der damaligen Zeit auf.

Von 1984 bis zu ihrem frühen Krebstod 1989 war Wilder mit seiner Kollegin Gilda Radner verheiratet, mit der zusammen er in vier Filmen zu sehen war. 1998 veröffentlichte er gemeinsam mit einem Facharzt ein Buch über die Erkrankung und den Tod seiner Frau.

(RP)
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