Für OMD sind die 80er Jahre noch nicht vorüber

Die Band OMD und die Stadt Düsseldorf - das geht gut zusammen: Die Engländer sind Fans von Kraftwerk, und die ersten Titel, die die Briten zu einer opulenten Lichtshow in der Mitsubishi Electric Halle spielen, kann man als Hommage werten: Im Halbdunkel erscheinen die Musiker starr wie Mensch-Maschinen an Pulten aus Keyboards und Computern. Man hört Computerstimmen und synthetische Beats alter Schule. Nur Bassist und Sänger Andy McClusky tanzt im wahrsten Sinne etwas aus der Reihe: Er ist nicht nur Frontmann, sondern auch Rampensau und pflegt den Kontakt zum Publikum: "Es ist schön, euch alle wieder zu sehen." Als er in den ersten Reihen Fans mit Kraftwerk- und Neu!-T-Shirts ausmacht, bekennt er: "Düsseldorf, unser spirituelles Zuhause!" Altes wie neues Material der Band, deren voller Name Orchestral Manoeuvres in the Dark lautet, folgt aber ebenso deutlich den Spuren des New-Wave-Sounds, den auch Zeitgenossen aus der Heimat wie Joy Division oder Depeche Mode gespielt haben. Immerhin 3500 Fans sind an diesem Abend gekommen, um den zu feiern - obwohl die ganz große Zeit von OMD mehr als 30 Jahre zurück liegt. Und McCluskys Stimme hat sich nicht verändert. In "Maid Of Orleans" klingt er immer noch - und das ist als Kompliment zu verstehen - wie ein depressiver Teenager.

Max Florian Kühlem

(RP)
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