"Zoomania" Disney baut eine Stadt für Tiere

Der Animationsfilm "Zoomania" ist ein charmantes, geistreiches Vergnügen. Tiere haben in Disney-Filmen eine lange Tradition. Micky Maus, Bambi oder der König der Löwen sind feste Bestandteile des US-amerikanischen Zeichentrick-Universums. Nun wird diese Welt bereichert mit den Charakteren des Kinofilms "Zoomania".

Zoomania spielt mit gängigen Klischees.

Zoomania spielt mit gängigen Klischees.

Foto: 3517

Tiere aus aller Welt haben diese Stadt erschaffen. Wüste, Antarktis, Steppe und Regenwald existieren nebeneinander. In dieser Metropole geht die Häsin Judy Hopps als junge Polizistin zum ersten Mal auf Verbrecherjagd. Unter dem Spott ihrer männlichen Kollegen ermittelt die mutige Hasendame in einem Entführungsfall, widerstrebend unterstützt von dem zwielichtigen Fuchs Nick Wilde. Byron Howard und Rich Moore haben ein spannendes, fantasievolles Kinovergnügen auch in 3D geschaffen.

Dabei vermittelt der Film ein paar wichtige Botschaften: Kleine und Schwache können sich auch gegen die stärksten Gegner durchsetzen, mit Hartnäckigkeit und Verstand. Und Vorurteile und Diskriminierung machen allen das Leben schwer. Dass es besser ist, allen Wesen unvoreingenommen zu begegnen, macht der Film unmissverständlich klar. Gerade in einer Zeit, in der in den USA ebenso wie in Europa Rassismus und Misstrauen gegenüber dem Fremden und Unbekannten neu aufflackern, tut die Botschaft des Films gut.

Zwar spielt "Zoomania" mit gängigen Klischees und bestätigt sie sogar, stellt sie aber gleichzeitig in Frage. Füchse sind eben nicht von vorneherein blutrünstige Raubtiere, und Hasen müssen nicht ewig in der Opferrolle verharren. Das findet auch Häsin Judy, als sie ihre ersten Erfahrungen als Polizistin sammelt: "Fürchten muss man nur die Angst." Und Nick, der Fuchs, konstatiert ernüchtert: "Wenn die Welt uns Füchse für verschlagen und hinterhältig hält, hat es keinen Sinn, zu versuchen, anders zu sein."

Und noch eine Erkenntnis bietet der Film: Der Lack der Zivilisation ist dünn. Er kann jederzeit aufbrechen und darunter liegende Grausamkeiten zutage treten lassen.

Zoomania, USA 2016 - Regie: Byron Howard, Rich Moore, Jared Bush, 109 Min. FSK: ab 0

(dpa)
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