Oscars 2018 NSU-Drama "Aus dem Nichts" soll Trophäe nach Deutschland holen

München · Vor zehn Jahren holte der Film "Das Leben der Anderen" den Auslands-Oscar zuletzt nach Deutschland. Seitdem hoffte man vergeblich auf die Trophäe. Fatih Akins NSU-Drama "Aus dem Nichts" soll das ändern.

 Regisseur Fatih Akin posiert in Cannes während des Fototermins zum Film "Aus dem Nichts" ("In the Fade").

Regisseur Fatih Akin posiert in Cannes während des Fototermins zum Film "Aus dem Nichts" ("In the Fade").

Foto: dpa, DJ

Das NSU-Drama "Aus dem Nichts" von Regisseur Fatih Akin geht für Deutschland ins Oscar-Rennen. Das gab die Auslandsvertretung des Deutschen Films, German Films, am Donnerstag in München bekannt. Akin soll bei der Oscar-Verleihung im kommenden Jahr den begehrten Preis nach Deutschland holen. In seinem Film geht es um den Anschlag zweier Neonazis, bei dem ein kurdischer Vater und dessen Sohn sterben. Zurück bleibt die Ehefrau und Mutter, die von Diane Kruger gespielt wird.

Eine Fachjury hatte den Film unter insgesamt elf Bewerbern ausgewählt, darunter auch die Flüchtlingskomödie "Willkommen bei den Hartmanns" von Regisseur Simon Verhoeven und "Jugend ohne Gott" von Alain Gsponer.

Der deutsche Kandidat ist nicht schon automatisch für den Oscar nominiert. Über die fünf Nominierungen in der Kategorie Bester nicht-englischsprachiger Film entscheidet die Academy in Hollywood. Die nominierten Filme sollen am 23. Januar 2018 bekannt gegeben werden. Die 90. Verleihung des wichtigsten Filmpreises der Welt findet am 4. März 2018 in Hollywood statt.

Für Regisseur Fatih Akin kommt die Wahl genau zum richtigen Zeitpunkt: "Ich habe morgen Geburtstag, und das ist doch ein schönes Geburtstagsgeschenk vorweg", sagte Akin kurz nach der Bekanntgabe in München. Er wird am Freitag 44 Jahre alt.

Im vergangenen Jahr ergatterte Deutschlands Oscar-Hoffnung "Toni Erdmann" von Maren Ade eine Nominierung, ging bei der Verleihung aber leer aus. Den Auslands-Oscar holte zuletzt "Das Leben der Anderen" von Florian Henckel von Donnersmarck im Jahr 2007 nach Deutschland. Zuvor hatten auch Volker Schlöndorffs "Blechtrommel" (1979), István Szabós "Mephisto" (1981) und Caroline Links "Nirgendwo in Afrika" (2003) die Trophäe gewonnen.

(mro)
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